Zweites Rennen in der WSBK-Saison 2020 und zum zweiten Mal sind die Podiumspiloten nur durch wenige Tausendstelsekunden getrennt. Den Superpole-Lauf auf Phillip Island gewinnt Jonathan Rea vor Toprak Razgatlioglu und Scott Redding, 0,072 beträgt der Unterschied zwischen dem Trio.

Die Schlüsselszene im Superpole-Rennen von Phillip Island

Die Entscheidung fällt erst in der allerletzten Kurve des Rennens. Razgatlioglu lässt am Eingang die Tür etwas auf, da er mit einer weiteren Linie mehr Tempo am Ausgang mitnehmen und so verhindern will, dass ihn Rea am Weg zur Ziellinie ausbeschleunigen kann. Der sticht aber schon am Eingang innen durch und gibt die Führung nicht mehr ab.

WSBK Phillip Island 2020: Der Rennfilm im Superpole-Race

Die Startaufstellung: 1. Sykes, 2. Redding, 3. Rea, 4. Razgatlioglu, 5. Haslam, 6. Van der Mark, 7. Baz, 8. Lowes, 9. Fores, 10. Scheib, 11. Caricasulo, 12. Cortese, 13. Rinaldi, 14. Bautista, 15. Davies, 16. Takahashi

Eugene Laverty und Garrett Gerloff konnten nach Stürzen im Warm-Up nicht am Superpole-Rennen teilnehmen. Sandro Cortese erhielt für eine Kollision mit Gerloff eine Grid-Strafe von 3 Plätzen.

Start: Wie schon am Samstag erwischt Rea einmal mehr den besten Start und schießt von P3 aus in Führung. Dahinter reihen sich Razgatlioglu, Sykes, van der Mark, Baz, Redding und Lowes ein.

2. Runde: Nach einem schlechten Start dreht Redding auf und schnappt sich innerhalb weniger Kurven van der Mark und Baz - Platz vier für den Ducati-Mann.

Alvaro Bautista crasht in Kurve sechs aus dem Rennen.

3. Runde: Redding ist weiter auf dem Vormarsch. Er geht auf der Start-Ziel-Geraden an Sykes vorbei auf P3.

4. Runde: Redding versucht in Turn 4 innen an Razgatlioglu und Rea vorbeizugehen, die beide auf einer weiten Linie unterwegs sind. Gegen Razgatlioglu gelingt ihm das, Rea macht die Tür aber spät zu und die beiden Briten kollidieren. Beide Fahrer bleiben aber sitzen, Rea führt weiter vor Redding.

6. Runde: Razgatlioglu holt sich vor Kurve eins P2 von Redding zurück, der kontert aber schon in der zweiten Kurve wieder.

7. Runde: Razgatlioglu gerät im Kampf um den dritten Platz unter Druck von Lowes, kann sich vorerst aber verteidigen. In Turn 4 schnappt sich der Sieger vom Samstag sogar wieder den zweiten Platz von Redding.

9. Runde: Redding geht vor Kurve eins kurz an Razgatlioglu vorbei auf P2, muss die Position aber direkt wieder abgeben.

In Turn 4 bremst Razgatlioglu Rea aus und führt erstmals, doch der Weltmeister kontert sofort und übernimmt wieder die Spitze.

10. und letzte Runde: Razgatlioglu greift in Kurve vier wieder an. Er und Rea berühren sich, doch Razgatlioglu geht als Führender aus dem Kampf hervor.

In der letzten Kurve sticht Rea noch einmal innen an Razgatlioglu vorbei und holt sich die Spitzenposition zurück.

Ziel: Rea gewinnt 0,067 Sekunden vor Razgatlioglu und weitere fünf Tausendstelsekunden vor Redding. Lowes wird Vierter vor van der Mark und Sykes.

So lief es auf Phillip Island für Sandro Cortese

Unspektakuläres Superpole-Rennen für Sandro Cortese auf Phillip Island. Nachdem er aufgrund einer Kollision mit Garrett Gerloff im Warm-Up, die den US-Amerikaner aus dem Superpole-Rennen nahm, um drei Startpositionen auf P12 versetzt wurde, konnte der Deutsche im Rennen eine Position gutmachen.

Die Stimmen vom WSBK-Podium auf Phillip Island

Jonathan Rea (Sieger, Kawasaki): "Uns sind heute ein paar Schritte mit dem Motorrad gelungen. Im Rennen gestern habe ich mich wirklich wohlgefühlt, aber leider hat es nur vier Runden gedauert. Heute Morgen haben wir dann ein Setup ausprobiert, das nicht funktioniert hat, also sind wir zurückgegangen und es hat gepasst."

Toprak Razgatlioglu (Zweiter, Yamaha): "Das Superpole-Rennen hier ist nicht einfach, weil für die zehn Runden alle Vollgas geben. Ich habe mein Bestes gegeben und bin mit Platz zwei sehr zufrieden. In der letzten Runde habe ich in der Zielkurve eine andere Linie gewählt, weil sich sonst immer starke Slides hatte und Johnny am Ausgang sehr stark war. Leider ist mein Plan nicht ganz aufgegangen."

Scott Redding (Dritter, Ducati): "Ich war wirklich nah an Platz zwei dran. Damit bin ich zufrieden. Das Rennen war wirklich heftig, aber es war gutes Racing. Es war am Limit, aber niemand war zu aggressiv. Ich hatte richtig Spaß da draußen, habe aber auch echt durchgebissen. Ich habe schon die Pace um zu siegen, muss aber noch alle Puzzleteile zusammensetzen. Das wird mit mehr Erfahrung noch kommen."