Fernando Alonso setzt seinen Siegeszug durch die Welt des Motorsports konsequent fort. Am vergangenen Wochenende gewann der Spanier die 24 Stunden von Daytona im zweiten Anlauf nach 2018. Für das Team Wayne Taylor Racing triumphierte Alonso im chaotischen Abbruch-Rennen zusammen mit seinen Teamkollegen Kamui Kobayashi, Renger van der Zande sowie Teamchef-Sohn Jordan Taylor.

Damit hat Alonso innerhalb von nur sieben Monaten zum zweiten Mal ein prestigeträchtiges 24-Stunden-Rennen nach dem Klassiker in Le Mans gewinnen können.

Nun stellt sich die Frage: Wie geht es weiter für den zweifachen Formel-1-Weltmeister, der sich Ende 2017 aus der Königsklasse des Formelsports zurückgezogen hatte? "Mein Ziel ist, etwas bisher nie Dagewesenes im Motorsport zu erreichen", kündigte Alonso nach dem Daytona-Sieg an. "Ich habe schon einen Plan, den verrate ich euch zu gegebener Zeit."

Alonso: Runter von der Rundstrecke

Seit einiger Zeit kursieren Spekulationen, dass Alonso ein Dakar-Rallyeauto ausprobieren möchte. Mit Toyota, für das er auch in der Langstrecken-Weltmeisterschaft antritt, hätte er bereits einen geeigneten Partner. Möglicherweise findet Alonso auch Interesse an der neuen Extreme-E-Rennserie, die am heutigen Donnerstag der Weltöffentlichkeit vorgestellt wird. In diesem von Formel-E-Boss Alejandro Agag initiiertem Projekt sollen ab 2021 elektrisch angetriebene Rallye-Autos überall auf der Welt Rennen austragen.

Alonso: "Ich versuche, etwas in Disziplinen zu machen, die nicht nur auf Rundstrecken stattfinden. Ich muss das aber planen, um sicherzustellen, dass ich konkurrenzfähig bin. Egal, welches Abenteuer mich erwartet: Ich würde es nicht machen, wenn ich nicht siegfähig wäre."

So stark waren Alonso & Zanardi bei den 24H Daytona 2019 (VLOG): (13:09 Min.)

Auf der Jagd nach der Triple Crown

Alonso hatte nach seinem Formel-1-Rückzug immer wieder betont, dass er sich in unterschiedlichen Motorsportarten mit den Experten der jeweiligen Kategorie messen wolle. Dadurch entstand auch das Vorhaben, die inoffizielle 'Triple Crown' des Motorsports gewinnen zu wollen: die 24 Stunden von Le Mans, den Großen Preis von Monaco sowie die 500 Meilen von Indiannapolis.

An Le Mans und Monaco konnte Alonso auf seiner To-Do-Liste bereits ein Häkchen setzen - fehlt noch das Indy 500. 2017 hatte sich der 37-Jährige bereits am US-Klassiker versucht und das Rennen sogar eine Weile angeführt - bis ihn sein Honda-Motor im Stich ließ. Beim diesjährigen Rennen im Mai startet Alonso mit einem von McLaren eingesetzten Dallara-Chevrolet.

Das Indy 500 ist eines von nur fünf Events, die bislang fix in Alonsos Plan vermerkt sind. Nach Daytona geht es für den Asturier erst einmal in der Sportwagen-WM weiter. Am 15. März steht mit den 1.000 Meilen von Sebring (USA) das erste Rennen der WEC Super-Season 2018/19 an. Am 4. Mai warten die 8 Stunden von Spa-Francorchamps, bevor die Saison mit dem zweiten Gastspiel in Le Mans (15.-16. Juni 2019) endet.

Alonso lässt WEC-Zukunft offen

Ob Alonso darüber hinaus mit Toyota in der Sportwagen-Weltmeisterschaft weitermacht, ließ er zunächst offen. Als "50/50" beschrieb er die Chancen, ein weiteres Jahr mit dem japanischen Autobauer dranzuhängen.

"Natürlich will ich die Super Season so gut wie möglich beenden", sagte Alonso. "Und es wäre schön, noch einmal die Gelegenheit zu bekommen, Le Mans zu gewinnen. Bis Juni habe ich viel zu tun. Danach hängt es davon ab, wie es weitergeht mit WEC, Indy 500 und vielleicht noch anderen Herausforderungen. Dann zeigt sich, ob die WEC Priorität genießt oder nicht."

Alonso: Ausruhen in der Formel 1...

Ob sich Alonso einen weiteren Start bei den 24 Stunden von Daytona vorstellen könnte, ließ er unbeantwortet: "Der Sieg in Daytona steht ziemlich weit oben auf meiner Liste. Das ist einer dieser Orte, an denen man gewinnen will. Ich habe in Monaco gewonnen, Spa, Suzuka, Silverstone und Spanien. Daytona dieser Liste hinzuzufügen, ist ziemlich speziell."

Bis Mitte 2019 wird Alonso mit den bereits geplanten Rennen sicherlich nicht langweilig. Dass er gerade zu Beginn dieses Jahres so viel zu erledigen hatte, überraschte ihn sogar.

Alonso: "In der Formel 1 geht es ja erst ab März los, erst dann hat man da viel zu tun. Aber ich hatte schon im Februar mit Toyota und dem Indy-Programm einiges zu tun. Das hatte ich nicht erwartet! Wenn ich nächstes Mal gefragt werde, wie das ruhigere Leben ohne die Formel 1 jetzt ist, sage ich vielleicht, dass ich zur F1 zurückkehre, um ein bisschen Pause zu machen..."