Bekannt war Roger Lee Haydens Einsatz für Kawasaki in Laguna Seca bereits länger, nun hat Kawasaki allerdings die offizielle Bestätigung dafür ausgesandt. Denn Hayden hatte mittlerweile die Gelegenheit, in Autopolis in Japan ein paar Testrunden auf der Maschine zu drehen und konnte danach gleich berichten, dass er sich schon gut auf dem Motorrad fühlt. "Es wird definitiv etwas dauern, bis ich mich ganz daran gewöhnt habe, aber ich bin Kawasaki für die Unterstützung wirklich dankbar, da sie mich nach Japan eingeflogen haben, damit ich schon vor dem Rennen die Maschine kenne", sagte Hayden.

Eine kleine Umstellung war die MotoGP-Maschine für ihn aber im wahrsten Sinn des Wortes. Denn die 800er ist kleiner als die Supersport- und Superbike-Maschinen, auf denen er sonst unterwegs ist. Dafür kann sie mehr Umdrehungen fahren und hat auch ein besseres Handling. "Für mich wird ein Traum wahr, indem ich in Laguna Seca auf einer MotoGP-Maschine fahren kann. Es ist außerdem schon Jahre her, seitdem ich gegen Nicky gefahren bin. Ich mache mir keinen Druck: ich will nur, dass es eine positive Erfahrung wird und wenn ich Punkte holen kann, dann wäre das großartig", sagte er. Was er aber jetzt schon als großartig erwartet, ist die Stimmung des Publikums. Denn die Zahl der Amerikaner in der MotoGP in Laguna Seca dürfte entweder fünf oder sechs betragen, je nachdem, was das Team Roberts vorhat.

Michael Bartholemy, der Competition Manager von Kawasaki, gestand, dass man zu Beginn des Jahres gar nicht damit geplant hatte, Wildcard-Fahrer einzusetzen. Nach dem Rennen in Barcelona überdachte man das noch einmal und stellte fest, dass man im wichtigen Markt USA doch einen dritten Fahrer bringen könnte. "Deswegen haben wir uns entschieden, der erste Hersteller zu sein, der einen amerikanischen Wildcard-Fahrer beim US Grand Prix bringt, seit dieser 2005 wieder in den Kalender kam. Wir haben uns für Roger Lee entschieden, weil er schon lange zur Kawasaki-Familie gehört und für uns in den nationalen Meisterschaften in den USA fährt", erklärte Bartholemy.

Besonderen Erwartungsdruck auf Hayden will man aber nicht ausüben, denn er habe erst wenig Erfahrung auf der Maschine. "Wir wissen aber, dass er für sich das bestmögliche Resultat holen wird und ich hoffe, er wird die Chance genießen, auf der Kawasaki vor seinem Heimpublikum zu fahren." Und dann gab Bartholemy noch einen kleinen Hinweis darauf, was dieser Wildcard-Einsatz für die Zukunft bedeuten könnte. "Wer weiß? Vielleicht wird das der Auftakt dafür, dass wir in Zukunft öfter Wildcard-Fahrer einsetzen oder, vielleicht, im kommenden Jahr dauerhaft eine dritte Maschine vollzeitig in der Weltmeisterschaft einsetzen."