Es war der Aufreger des MotoGP-Wochenendes in Jerez und ein weiteres Kapitel im ewigen Konflikt der MotoGP-Fahrer mit den Stewards, insbesondere Chefsteward Freddie Spencer. LCR-Pilot Johann Zarco wurde nach einer Kollision mit Aleix Espargaro laut und wurde daraufhin aus dem Stewardbüro geworfen. Vor seinem Heimrennen in Le Mans berichtete er nun über eine Aussprache mit Spencer & Co. und erklärte seine Gefühlswelt.

Johann Zarco entschuldigt sich: War nicht nötig, laut zu werden

"Es sind zwei Wochen vergangen, also konnten wir etwas beruhigter zu einem Gespräch kommen", gab Zarco am Donnerstag an. Der Franzose gestand ein, dass er selbst zum Eklat beigetragen hatte: "Was von meiner Seite aus nicht professionell war, dass ich bei der Besprechung laut geworden bin. Das war nicht nötig. Aber nach dem Crash, was alles passierte und auch die Art und Weise des Gesprächs, da musste ich einfach etwas sagen."

Aleix Espargaro kollidiert mit Johann Zarco im Spanien GP der MotoGP
Aleix Espargaro räumte Johann Zarco in Jerez ab, Foto: LAT Images

Der Honda-Pilot schilderte damals, dass die Stewards ihn angesehen hätten, als ob sie von ihm eine Strafforderung gegenüber Espargaro erwarteten. Das war aber nicht der Fall. Zarco war erbost, dass es die Aufgabe der Stewards selbst sei, den Unfall zu bewerten: "Ich konnte meine Gefühle dazu äußern und das war gut so. Aber bei diesem letzten Vorfall war die Atmosphäre des Meetings nicht hilfreich. Sie wollten wissen, was ich von dem Unfall halte. Aber was sollte ich sagen? Ich konnte nicht viel sagen, denn ich war derjenige, der abgeschossen wurde. Und dann muss ich mich rechtfertigen? Deswegen wurde ich etwas nervös und auch wütend."

Grundkonflikt mit MotoGP-Stewards bleibt trotz Aussprache bestehen: Sind uns viele Male nicht einig!

Die Aussprache folgte nun zwei Wochen später. Dennoch erscheint klar, dass nicht plötzlich alles aus der Welt ist. Zarco kam den Stewards aber zumindest etwas entgegen: "Sie versuchten, es sich genau anzusehen. Es gab klare Intentionen und Kommentare der Fahrer. Natürlich macht es das etwas kompliziert." Fairerweise muss wohl auch erwähnt werden, dass die Stewards an einem ereignisreichen Wochenende eine Menge zu tun hatten.

MotoGP-Chefsteward und Motorrad-Legende Freddie Spencer in Austin
Freddie Spencer ist bei den MotoGP-Fahrern umstritten, Foto: LAT Images

Die Entschuldung über sein Verhalten ändert jedoch nichts daran, dass der Grundkonflikt der MotoGP-Fahrer und ihre Unzufriedenheit mit den Entscheidungen der Stewards bestehen bleibt: "Das [sein Ausraster, Anm. d. Red.] war nicht professionell von mir, aber ich habe Freddie [Spencer] und den anderen Stewards klar gesagt, dass ich ihnen nicht zustimme. Wir sind uns viele Male bei vielen Dingen nicht einig." Das nächste Kapitel der ewigen Stewards-Saga der MotoGP scheint wohl nur eine Frage der Zeit zu sein, Aussprache hin oder her.