Die Silly Season der MotoGP-Saison 2024 könnte die verrückteste der Geschichte der Königsklasse werden. Nur 4 Fahrer haben aktuell Vertrag über die Saison hinaus. Einer der prominentesten und begehrtesten Namen ist mit Sicherheit Fabio Quartararo. Aufgrund der Anhaltenden Krise bei Yamaha verdichten sich die Anzeichen eines Abschieds des Ex-Weltmeisters immer mehr. Vor dem Grand Prix in Portimao kündigte der Franzose nun eine schnelle Entscheidung zu seiner Zukunft an.

Keine Ablenkung vom Rennsport: Bester Freund verhandelt für Quartararo

"Es wird bald so weit sein. Das genaue Datum kann ich euch nicht sagen, aber ich werde keine Monate für eine Entscheidung brauchen. Es wird recht schnell gehen", gab der Weltmeister von 2021 an. Dass Yamaha seinen Star halten will, steht außer Frage. Ob Quartararo die Hoffnung auf eine Trendwende bei den Japanern noch hat oder auf konkurrenzfähigeres Material wechseln möchte, steht aber auf einem völlig anderen Blatt. Als konkreter Interessent für den Franzosen kamen zuletzt vor allem Gerüchte um Aprilia auf.

Fabio Quartararo und Thomas Maubant
Thomas Maubant (r.) übernimmt die Verhandlungen für Fabio Quartararo, Foto: LAT Images

Wie der aktuelle Stand lautet, wollte Quartararo nicht preisgeben. Die Verhandlungen führt ohnehin ein anderer: "Ich habe keinen Manager, aber Tom [Maubant] übernimmt diese Aufgaben. Er ist die einzige Person, der ich 100%tig traue. Deswegen habe ich ihn schon letztes Jahr damit betraut." Physiotherapeut Thomas Maubant ist seit Kindheitstagen der beste Freund Quartararos. "Er übernimmt die Gespräche und die Verhandlungen. Ich denke nicht nach über die Verträge", gibt der 24-Jährige an.

Dabei geht es auch darum, dass sich die Spekulationen um die Zukunft nicht auf die Leistungsfähigkeit in der Gegenwart auswirken sollen. Quartararo versichert: "Wie sie wissen, führen wir Gespräche mit ein paar Herstellern. Aber das ist keine Ablenkungen für mich. Ich habe das nicht im Kopf, während ich fahre." Ohnehin sei er entspannt. In der Vergangenheit war 'El Diablo' schon in wesentlich schwierigeren Karrieresituationen: "Ich bin nicht in einer schlechten Position. Schlecht war es in der Moto2, als ich keinen Platz für das nächste Jahr hatte. Da machst du dir Sorgen. Aber in meiner jetzigen Position brauche ich mir keine Sorgen machen."

Yamaha arbeitet hart, aber keine Wende in wenigen Monaten möglich

Einen Platz in der MotoGP hat Quartararo tatsächlich sicher. Die Frage lautet nur: Wo? Yamaha befindet sich aktuell noch weiter im Hintertreffen als 2023. An Verbesserungen wird hart gearbeitet: "Wir werden hier am Montag nach dem Rennen testen. Das wird interessant, wie es da läuft. Schritt für Schritt werden neue Teile kommen und wir können die Daten analysieren."

Fabio Quartararo vor Johann Zarco im Katar GP der MotoGP
Aktuell fährt Yamaha im hinteren Feld, Foto: LAT Images

Dennoch sind die Aussichten für Yamaha wohl nicht besonders gut. Ihr Starpilot arbeitet trotz allen Frustes über die Ergebnisse weiterhin professionell. Dennoch hören sich die Aussagen mehr wie Durchhalteparolen an: "In drei Monaten wird es keinen Schritt von 0 auf 100 geben. Aber immerhin haben wir Informationen gesammelt. Selbst wenn die Resultate sich nicht verbessern, so können wir immerhin ganz gute Daten sammeln." In dieser Zeit wird Quartararo seine Entscheidung wohl bereits getroffen haben. Ob ein paar vielversprechende Daten ihn vom Verbleib überzeugen können, darf wohl als fraglich gelten.