Augusto Fernandez erlebte bei seinem ersten Outing als MotoGP-Pilot auf Phillip Island eigentlich lange Zeit einen starken Trainingsfreitag. Das FP1 beendete der amtierende Moto2-Champion als Zweiter, einzig vom dominanten Jorge Martin übertroffen. In den letzten Minuten der Nachmittagssession wendete sich das Blatt jedoch: Der GasGas-Pilot fiel aus den Top Ten heraus, verpasste somit den direkten Einzug in Q2 und kassierte nun auch noch eine Grid-Strafe.

Was war passiert? Wenige Sekunden nach Ablauf der Zeit im Training befand sich Fernandez auf dem Weg zurück an die Box. Dabei fuhr der MotoGP-Rookie in der engen Bergab-Rechtskurve Turn 10 langsam auf der Ideallinie. Fabio Quartararo, zu diesem Zeitpunkt noch auf einer fliegenden Runde unterwegs, lief auf, musste ausweichen und seinen letzten gezeiteten Versuch abbrechen. Der Franzose verpasste dadurch als 17. ebenfalls den direkten Sprung in Q2 und reagierte sichtlich genervt per Handzeichen.

Die MotoGP-Stewards um Ex-500ccm-Weltmeister Freddie Spencer leiteten sofort eine Untersuchung des Vorfalls ein. Knapp eine Stunde später verkündeten sie ihr Urteil: Fernandez behinderte Quartararo, verstieß damit gegen Artikel 1.21.2 des MotoGP-Reglements und wurde infolgedessen mit einer 3-Platz-Gridstrafe belegt. Der GasGas-Pilot muss den Australien Grand Prix, welcher bereits am Samstag stattfinden wird, also von drei Positionen weiter hinten in Angriff nehmen, als er sich qualifiziert.

"Ich habe keine Ausrede, ich habe ihn einfach nicht kommen sehen", gestand Fernandez am Freitagnachmittag in seiner Medienrunde und akzeptierte die Strafe. Von diesem Fauxpas abgesehen zeigte sich der MotoGP-Rookie äußerst angetan von seinem Freitag, der mit Platz 13 endete: "Wir hatten direkt im FP1 heute Morgen eine gute Pace. Normalerweise habe ich freitags am meisten zu kämpfen, weil es immer eine 'neue' Strecke für mich ist, da es meine erste Saison in der MotoGP ist. Aber heute fühlte ich mich sehr schnell wohl, die Pace war sowohl im FP1 als auch im Training da. Ich bin ein bisschen enttäuscht, dass ich nicht in den Top 10 bin, aber wir haben morgen früh eine weitere Chance, ins Q2 zu kommen. Morgen will ich diesen Schritt machen."