Im vergangenen Jahr war Fabio Quartararo lange Zeit so etwas wie der Qualifying-Gott der MotoGP. Zwischen dem Portugal-GP und dem Katalonien-GP fuhr der französische Yamaha-Pilot fünf Pole-Positions in Folge ein, auf eine Runde schien er schlicht unschlagbar. Dann wendete sich das Blatt allerdings, Ducati drehte ab Saisonmitte gehörig auf. Die Pole-Position beim Großen Preis von Katalonien sollte Quartararos letzte bleiben - bis zum diesjährigen Indonesien-GP.

Beim MotoGP-Comeback in Indonesien wird der Franzose erstmals seit knapp neun Monaten wieder von Platz eins starten. Im Qualifying am Samstag war Quartararo mit 1:31,067 klar schnellster Mann auf dem Mandalika International Street Circuit. "Ich bin sehr glücklich. Es ist lange her, dass ich mich auf eine Runde so gut gefühlt habe", freut er sich entsprechend.

Viel wichtiger als die Rückkehr auf Startplatz eins war dem Franzosen allerdings die Performance seiner Yamaha-M1 im 4. Freien Training kurz zuvor: "Ich konnte 14-15 Runden am Stück fahren und dabei eine gute Pace halten. Es war wichtig, viele Runden in Folge zu fahren und eine gewisse Konstanz in den Reifen zu sehen", erklärt er. "Ich bin wirklich happy, ich hätte einen größeren Grip-Abfall erwartet. Ich fühle mich super."

Vor knapp zwei Wochen hatte die Gefühlslage beim amtierenden MotoGP-Weltmeister noch gänzlich anders ausgesehen. Den Saisonauftakt in Katar startete Quartararo nur von Platz 11, im Rennen selbst kam er nicht über P9 hinaus. Wie kam es nun zur Trendwende? "Das liegt an zwei Faktoren", meint der Yamaha-Pilot. "Zum einen gibt es hier weniger Geraden, zum anderen ist der Grip viel größer. Das ist essenziell für uns. Wenn wir am Heck viel Grip haben, können wir sehr schnell sein."

Quartararo hofft auf Sieg - und ein trockenes Rennen

Am Samstag konnte niemand mit der Pace des Franzosen mithalten. Gelingt am Sonntag nach der ersten Pole-Position des Jahres nun auch der erste Sieg? "Schwer zu sagen. Es ist eine neue Strecke und keiner weiß so wirklich, was uns erwartet", meint Quartararo. "Mein Hauptziel ist es, mein Bestes zu geben. Dann werden wir sehen, zu welchem Ergebnis es reicht. Das Wichtigste ist, dass ich mich viel besser als in Katar fühle, mein Potenzial ist viel größer. Ich denke schon, dass ich um das Podium und den Sieg kämpfen kann."

Einen Strich durch die Rechnung machen könnte dem 22-Jährigen allerdings das Wetter. Es besteht Regengefahr für das Rennen der MotoGP am Sonntag und auf nasser Strecke tat sich Quartararo historisch schwer. "Letztes Jahr habe ich mich mit Regenreifen auf auftrocknender Strecke wirklich unwohl gefühlt", weiß auch der Franzose selbst.

Dennoch zeigt er sich hoffnungsvoll: "Wir haben hier große Veränderungen am Bike vorgenommen und ich fühle mich jetzt viel besser. Natürlich kann ich das Wetter nicht kontrollieren und ich werde mein Bestes geben, egal ob Regen oder trocken. Aber wenn ich wählen könnte, würde ich trotzdem trockene Bedingungen nehmen."