In der MotoGP soll nach zwei Jahren im Strudel des Corona-Ausnahmezustands in der Saison 2022 wieder Normalität einkehren. Die Fans sollen in Scharen zurück an die Strecke und die Motorrad-WM wieder zu einer "echten Weltmeisterschaft" mit Rennen rund um den Globus werden. Zu diesem Zweck hat die Dorna den größten Rennkalender der WM-Geschichte zusammengestellt. Die 21 GP-Events werden den bisherigen Rekord um zwei Rennen übertreffen. Was die Fans in der MotoGP-Saison 2022 sonst noch erwartet findet ihr in unserer Übersicht:

Der Rennkalender

21 Läufe in 17 Ländern auf fünf Kontinenten - die MotoGP will 2022 wieder auf eine umfangreiche Welt-Tournee gehen. In den vergangenen beiden Jahren fanden lediglich drei Rennen außerhalb Europas statt: Zwei in Katar und eines in den USA - alle im Vorjahr. Diesmal langt man gleich zu Saisonbeginn in die Vollen. Auf den traditionellen Saisonauftakt in Katar folgt das Renndebüt auf dem Mandalika Circuit auf der indonesischen Insel Lombok. Danach findet der aufgrund der besonderen Reisestrapazen allseits unbeliebte Doubleheader in Argentinien und Austin statt, ehe es Ende April nach Europa geht.

Für zwölf Rennen bleibt die MotoGP dann auf unserem Kontinent, bestreitet dort unter anderem Back-to-back-Events in Portimao/Jerez, Mugello/Barcelona und Sachsenring/Assen. Am 10. Juli steht mit Finnland die zweite Premieren-Veranstaltung des Jahres auf dem Programm. Nach den Sommer-Rennen in Silverstone, Spielberg und Misano geht es Mitte September im Rahmen eines ambitionierten Tripleheaders von Aragon direkt nach Motegi und weiter nach Thailand. Das Saisonfinale bildet eine Back-to-back-Veranstaltung in Australien und Malaysia sowie das traditionelle Finale in Valencia.

Von 6. März bis 6. November stehen 21 Rennwochenenden nur 15 MotoGP-freien Wochenenden gegenüber. Heimische Motorrad-Fans werden vor allem in der warmen Jahreszeit gut versorgt: Das Rennen auf dem Sachsenring findet am 19. Juni statt, jenes am Red Bull Ring in Spielberg am 21. August.

MotoGP 2022: Alle Neuerungen in der Übersicht (07:27 Min.)

Teams & Motorräder

Die Startaufstellung ist auf zwölf Teams zu je zwei Fahrern angewachsen. Aprilia ist zum ersten Mal als vollwertiges Werksteam mit dabei und sorgt für die beiden Ergänzungen im Grid. Gresini Racing, zuvor als Einsatzmannschaft von Aprilia am Start, geht wieder als eigenständiges Rennteam an den Start. Im Zuge der im Vorjahr begonnenen Zusammenarbeit zwischen Avintia und Valentino Rossis VR46-Projekt übernahmen die Italiener im Winter das spanische Team völlig. Neu ist auch RNF Racing - das Nachfolgeteam des erfolgreichen Petronas-Rennstalls unter der Führung von Razlan Razali.

Unter den Motorrädern stellt Ducati das größte Kontingent mit acht Stück. KTM, Yamaha und Honda haben jeweils vier Bikes am Start, Aprilia und Suzuki lediglich zwei im jeweiligen Werksteam. Insgesamt stehen 20 Motorräder auf dem neuesten Entwicklungsstand zur Verfügung. Nur die Ducati von Marco Bezzecchi, Enea Bastianini und Fabio Di Giannantonio sowie die Yamaha von Darryn Binder entsprechen dem Entwicklungsstand von 2021.

Die Fahrer

Fünf Neulinge stehen am Start: Marco Bezzecchi, Raul Fernandez, Remy Gardner, Darryn Binder und Fabio Di Giannantonio. Nachdem Methusalem Valentino Rossi die MotoGP verlassen hat, ist Andrea Dovizioso (er wird am 23. März 36 Jahre alt) der älteste Fahrer im gesamten Feld. Außer dem Italiener gibt es nur vier weitere Piloten, die ihren 30. Geburtstag beim Saisonauftakt bereits hinter sich haben: Die Espargaro-Brüder Aleix und Pol, Johann Zarco sowie Taka Nakagami.

Mit neun Fahrern stellt Spanien das größte Kontingent. Italien ist mit sieben Piloten die Nummer zwei. Die restlichen acht Plätze verteilen sich auf Frankreich (2), Südafrika (2), Australien (2), Japan (1) und Portugal (1). Somit stellen nur sieben Nationen von vier Kontinenten die 24 Fahrer des MotoGP-Jahrgangs 2022.

Die Spannung

Große und prominente Starterfelder nutzen den Zuschauern wenig, wenn daraus keine spannenden Rennsituationen entstehen. In den vergangenen Jahren mangelte es an diesen allerdings nur selten. Die Testfahrten legen nahe, dass es auch 2022 eng wird: In Sepang landeten 18 Fahrer innerhalb einer Sekunde, in Indonesien sogar 19 Piloten.

"So knapp beisammen lag die MotoGP noch nie. Das macht uns das Leben leider schwerer, aber für die Show ist das gut", sagte Fabio Quartararo am Donnerstag unmittelbar vor Saisonstart in Katar. Marc Marquez stimmte zu: "Es gibt unglaublich viele gleich starke Motorräder und Fahrer." Maverick Vinales meinte dazu: "Es wird immer knapper. Nun liegt bereits fast die ganze Startaufstellung innerhalb von nur einer Sekunde."

Für den ersten MotoGP-Kracher ist alles angerichtet. 20 weitere könnten in der neuen Rekord-Saison folgen. Motorsport-Magazin.com berichtet 2022 wieder ausführlich und direkt von den Rennstrecken.