60 Millionen Motorräder werden jährlich verkauft, über zwei Milliarden Maschinen sind auf den Straßen dieser Welt unterwegs. Fast alle von ihnen werden mit Verbrennermotoren und fossilen Kraftstoffen betrieben. Das will die Industrie in Zukunft ändern. Die MotoGP als globales Aushängeschild der Motorradbranche soll dabei eine Vorreiterrolle übernehmen.

Der Plan: Bis 2024 wird der Kraftstoff in allen Klassen der Motorrad-Weltmeisterschaft zu mindestens 40 Prozent nicht-fossilen Ursprungs sein. Bis 2027 will man sich vollständig von fossilen Rohstoffen verabschieden. In der Moto2 und Moto3 wird es weiterhin einen Einheitslieferanten geben. In der MotoGP wird jeder Hersteller mit seinem Treibstofflieferanten zusammenarbeiten und einen eigenen Kraftstoff entwickeln.

Durch diesen Konkurrenzkampf sollen Treibstoffe entstehen, die in der Folge - zumindest in abgewandelte Form - auch von normalen Verbrauchern an der Tankstelle erworben werden können. Entwickeln will man diese Treibstoffe entweder im Labor oder unter Verwendung von Abfällen beziehungsweise Biomasse. Erhebliche Einsparungen bei den Treibhausgasemissionen im Vergleich zu fossilem Benzin will man dadurch erzielen, auch durch den schrittweisen Umstieg auf erneuerbare Energien bei der Herstellung der Kraftstoffe.

""Ich bin wirklich stolz auf diese Ankündigung, denn nach vielen Monaten und sogar Jahren der Verhandlungen mit den Benzinfirmen und Herstellern haben wir eine Einigung erzielt", sagt FIM-Präsident Jorge Viegas. "Dies wird es der MotoGP ermöglichen, bei dieser echten Revolution für Nachhaltigkeit führend zu sein."

Viegas sieht ein wichtiges Zeichen für die gesamte Zweiradindustrie: "Wir wollen allen Motorradherstellern zeigen, dass es möglich ist, den Spaß zu haben, den wir alle mögen, aber mit nachhaltigen Kraftstoffen. Wir hoffen, dass wir bis 2027 völlig kohlenstofffreie Kraftstoffe in unseren Wettbewerben haben werden, um den Weg zu weisen und zu zeigen, dass wir, auch wenn der Rennsport nur einen kleinen Teil der Emissionen ausmacht, die Führenden dieses Wandels sein und den Weg weisen müssen. Ich danke allen Beteiligten für die Verhandlungen, denn jetzt können wir endlich die guten Nachrichten verkünden."