Mit großen Hoffnungen war Marc Marquez in das MotoGP-Rennwochenende am Sachsenring gegangen. Aufgrund der vielen Linkskurven erwartete er dort keine Probleme mit seiner angeschlagenen rechten Schulter. Doch diese Hoffnungen wurden bereits am Freitag zunichte gemacht.

"Ich hätte mit geringeren Einschränkungen gerechnet. Ehrlich gesagt dachte ich sogar, dass ich gar keine Probleme haben werde", gestand Marquez nach Gesamtrang zwölf am Freitag. "Ich kann aber auch hier nicht so fahren, wie ich das möchte. Meinen rechten Ellbogen muss ich ziemlich weit oben halten. Im Barcelona-Test ist mir das schon besser gelungen, aber bei den vielen Linkskurven hier schaffe ich es nicht so richtig. Ich kann schon die richtige Position einnehmen, aber dann fühle ich mich nicht sicher. Was den Kurvenspeed angeht, ist das aber nicht so schlimm. Wirklich problematisch ist es nur in Rechtskurven."

Von denen gibt es auf den nächsten Strecken wie Assen oder Spielberg wieder deutlich mehr. Und vorerst ist kein Ende von Marquez physischen Schwierigkeiten in Sicht. "Die Ärzte haben wir gesagt, dass es nach drei Operationen am selben Knochen sein kann, dass es Probleme gibt. Die umliegenden Muskeln müssen das dann kompensieren. Es braucht Zeit, bis sich alles auflöst. Ich habe sie dann gefragt, was das bedeutet. Reden wir von einer Woche, einem Monat oder einem Jahr? Leider ist es ein Jahr", verriet Marquez am Freitag am Sachsenring. Den letzten Eingriff am Oberarm musste der Honda-Star Anfang Dezember 2020 über sich entgehen lassen. Die laufende MotoGP-Saison wird er also wohl mit körperlichen Limitationen zu Ende fahren müssen.

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Somit bleibt der Sachsenring wohl Marquez' größte Chance auf einen Rennsieg im Jahr 2021. Das Ergebnis vom Freitag lässt ihn definitiv schlechter dastehen als das in der Realität der Fall ist. Denn Marquez verzichtete am Ende von FP2 auf einen Angriff mit weichen Reifen. "Wir hatten vor, neue Reifen aufzuziehen, aber ich habe mich nicht bereit gefühlt. Mir hat es an Energie gefehlt", so Marquez.

Mit seinem Speed am Sachsenring zeigt sich der zehnfache Sieger des Deutschland-GP zufrieden. "Meine Pace ist zwar nicht die beste da draußen, aber durchaus gut. Der Favorit bin ich sicher nicht. Am Samstag geht es darum, meinen Fahrstil anzupassen", so Marquez.