Am 25. Juli fuhr Marc Marquez zum bislang letzten Mal seine Honda RC213V. Und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Denn trotz Gerüchteköchen aus der MotoGP-Medienwelt, die zunächst bereits von einem Comeback in Barcelona und nun von einer Rückkehr in Aragon wissen wollten, wird sich die Zwangspause des Repsol-Honda-Stars noch um weitere Wochen verlängern.

Das gab das Team in einer Presseaussendung vor dem ersten von zwei Grands Prix im Motorland Aragon an diesem Wochenende bekannt. "Stefan Bradl wird einmal mehr das Repsol Honda Team verstärken, während Marc Marquez zuhause an seiner Genesung arbeitet", ist dort zu lesen.

Damit tritt das ein, was man bei Honda bereits im Rahmen des Steiermark-Grand-Prix Ende August verkündet hatte, was viele Journalisten oder selbsternannte Experten aber lange nicht glauben wollten. Von weiteren zwei bis drei Monaten Pause war da die Rede, was damals schon eine Rückkehr frühestens in Valencia nahelegte. Die beiden Rennen am Circuit Ricardo Tormo gehen am 8. und 15. November über die Bühne, ehe es zum Finale in Portimao am 22. November geht.

Im allerschlimmsten Fall könnte Marquez 2020 auch gar nicht mehr auf seine MotoGP-Maschine steigen. Denn sein Arm war nach der zweiten Operation in einem deutlich schlechteren Zustand als er und Honda das zunächst öffentlich eingestanden. Erst nach und nach rückte man mit der Wahrheit heraus. Wobei die bis heute offizielle Version, wonach die ursprünglich eingesetzte Platte beim Öffnen einer schweren Tür beschädigt wurde, kaum noch jemand glaubt.

Vier Tage nach der ersten Operation gab Marquez sein Comeback, Foto: MotoGP.com
Vier Tage nach der ersten Operation gab Marquez sein Comeback, Foto: MotoGP.com

Wie auch immer: Marquez ist auf dem Weg der Besserung und kann bereits wieder Lauf-, Fahrrad- und Krafttraining ausüben. Von hier ist es aber noch ein weiter Weg bis zur endgültigen Rückkehr auf ein MotoGP-Motorrad. Bevor das passiert, wird sich Marquez über Mini-Bikes oder ähnliche Maschinen wieder etwas Fahrpraxis holen müssen.

MotoGP-Titel erst jetzt unmöglich

Verrückt: Erst durch Marquez' Startverzicht im ersten Aragon-Rennen ist die MotoGP-WM 2020 für ihn endgültig gelaufen. Und das obwohl er nach neun von 14 GPs immer noch bei null Punkten hält. 125 Zähler sind somit noch zu holen, WM-Leader hat bislang nur 115 gesammelt. Nun steht fest: Marquez wird seinen Titel nicht verteidigen. Und legt Valentino Rossi nicht noch ein unfassbares Saisonfinish hin, wird es 2020 einen erstmaligen MotoGP-Weltmeister geben.