"Ich weiß es nicht. Um ehrlich zu sein, ich kann mich nicht daran erinnern", antwortete Valentino Rossi auf die Frage, wann er denn zuletzt zwei Crashes an einem Tag zu verkraften hatte. Denn genau das ist dem 40-jährigen Italiener am Freitag in Valencia geschehen.

Im 1. Training der MotoGP ging er kurz vor Schluss in Turn 4 zu Boden, im 2. Training erwischte es ihn früh in Kurve 10. Rossi blieb bei beiden Stürzen unverletzt, sein Arbeitspensum am Freitag wurde dadurch aber deutlich gebremst. So schloss er das Tagesklassement nur auf dem 14. Rang ab und muss sich am Samstag im 3. Training deutlich steigern, um den direkten Q2-Einzug zu schaffen.

"Am Vormittag habe ich einen dummen Fehler begangen", gab Rossi in seiner Presserunde in Valencia zu. "Ich hatte den weichen Vorderreifen drauf und habe auf der ersten fliegenden Runde zu stark gepusht. Ich habe mir die Daten angesehen und da ist klar ersichtlich, dass der Reifen noch nicht bereit war."

Seinen Crash am Nachmittag verstand Rossi rund zwei Stunden nach Ende Trainings hingegen noch nicht: "Eigentlich habe ich zu diesem Zeitpunkt nichts anders gemacht als in den Runden davor. Und ich war ja schon auf der siebenten oder achten Runde meines Stints. Diese Kurve ist gefährlich, weil man dort nach vielen Linkskurven zum ersten Mal wieder nach rechts muss. Vielleicht war das das Problem."

Allen Piloten machten am Freitag die niedrigen Temperaturen zu schaffen, denn in keiner der Sessions kletterte die Temperaturanzeige auch nur annähernd in die Richtung der 20-Grad-Marke. Entsprechend kalt war auch der Asphalt. "Mit dem Medium-Reifen waren heute alle am Limit, da die Asphalttemperatur so niedrig war."

Außergewöhnlich viele Stürze gab es deshalb aber nicht. So nimmt sich Rossi für Samstag selbst an der Nase: "Ich habe noch viel Spielraum für Verbesserungen, da ich am Freitag gar keinen Angriff auf eine schnelle Rundenzeit starten konnte. Nach einem Crash musst du erst einmal wieder einige Runden lang Vertrauen aufbauen. Ich werde morgen aber auf eine gute Rundenzeit losgehen, denn ein direkter Q2-Einzug wäre sehr wichtig."