Bei Yamaha tut sich etwas. Im Winter musste MotoGP-Projektleiter Kouji Tsuya, der mit seiner öffentlichen Entschuldigung nach dem Qualifying-Debakel in Spielberg 2018 zu trauriger Berühmtheit kam, seinen Platz räumen. Ihm folgte Takahiro Sumi nach.

Nun verabschiedet sich mit Yamaha-Motor-Racing-Präsident Kouichi Tsuji die nächste entscheidende Persönlichkeit, wenn auch in diesem Fall anscheinend freiwillig. Ihm soll General Manger Hiroshi Ito nachfolgen.

Tsuji bekleidete bei Yamaha zunächst unterschiedliche Ingenieurs-Position, ehe er den Schritt in die Management-Ebene machte. Für Yamaha-Urgestein Valentino Rossi eine verhängnisvolle Entscheidung in Tsujis Karriere: "Ich habe mit ihm lange zusammengearbeitet - seit 2004. Wir hatten immer ein sehr gutes Verhältnis. Er ist meiner Meinung nach ein hervorragender Ingenieur, aber ich denke, dass seine Rolle in den letzten Jahren nicht ideal für ihn war."

Rossi begrüßt daher die fortschreitende Umstrukturierung in de Yamaha-Führungsetage. "Ich glaube, dass uns dieser Wechsel helfen wird, die Entwicklung des Motorrads weiter zu verbessern", glaubt der MotoGP-Superstar. "Unterschiedliche Leute kommen in unser Projekt, die gute Arbeit leisten. Yamaha braucht sie, denn in den letzten Jahren hatten wir zu viele Probleme."

Rossi und Tsuji feierten gemeinsam große Erfolge bei Yamaha, Foto: Yamaha
Rossi und Tsuji feierten gemeinsam große Erfolge bei Yamaha, Foto: Yamaha

Nach der größten Krise in Yamahas MotoGP-Geschichte - zwischen Valentino Rossi in Assen 2017 und Maverick Vinales 2018 auf Phillip Island war man 24 Rennen lang sieglos - geht es beim japanischen Giganten in den letzten Monaten spürbar aufwärts. In den vergangen drei Saisonrennen brachte man jeweils, auch auf für die M1 schwierigen Strecken wie Spielberg, mindestens einen Piloten auf das Podium. In Misano war man mannschaftlich gesehen sogar der stärkste Hersteller.