Stefan Bradl beendete einen turbulenten Assen-GP 2016 der MotoGP auf Platz acht. Auf dem Papier sieht das nach einem Top-Ergebnis für den deutschen Aprilia-Piloten. Bradl selbst war aber nach dem Rennen alles andere als zufrieden. Unter den besonderen Bedingungen, die im Rennen herrschten, war allerdings ein noch besseres Ergebnis für Bradl drin. Dass es der Deutsche nicht realisieren konnte, lag an erster Stelle an seiner Aprilia.

"Ich bin etwas angefressen weil wir hatten eigentlich ein gutes Rennen von Anfang bis Schluss. Aber ich hätte ein bisschen mehr riskieren müssen. Das wollte ich auch, aber das Motorrad hat mir nicht die Möglichkeit dazu gegeben", ärgerte sich Bradl nach dem Rennen. Was war passiert? Ein Regenschauer vor dem Rennen sorgte dafür, dass die Piste nass wurde. Zwar trocknete sie in den ersten Runden wieder etwas ab, doch dann öffnete der Himmel erneut seine Schleusen.

Bradl wettert gegen eigenes Ersatzbike

Genau diesem neuerlichen Regen fiel Bradls Einsatzbike zum Opfer: "Wir hatten ein Problem mit der Elektronik vom ersten Run. Ich glaube, da ist ein bisschen Wasser reingekommen, so wie es geregnet hat, und wir mussten das zweite Motorrad nutzen, mit anderer Geometrie, anderer Abstimmung und anderen Elektroniksettings. Das sagt alleine schon alles", hielt Bradl seine tiefe Enttäuschung nicht zurück. Unter diesem Umständen war nach dem Neustart nicht an eine Attacke zu denken.

Sein Bike machte es Bradl unmöglich, mit Bautista mitzuhalten, Foto: Aprilia
Sein Bike machte es Bradl unmöglich, mit Bautista mitzuhalten, Foto: Aprilia

"Im zweiten Rennen habe ich nur noch geschaut dass ich es ins Ziel bringe, weil ich nach kurzer Zeit gemerkt habe, dass ich überhaupt nichts in meiner Hand habe und nicht aggressiv unterwegs sein konnte", ärgerte sich Bradl über den unfreiwilligen Wechsel seines Einsatzbikes für den Neustart. "Das Gefühl war nicht mehr dasselbe und ich konnte auch keines mehr aufbauen. Wenigstens bin ich ins Ziel gekommen, das ist der einzige Trost", konnte Bradl seinem Pech wenig Positives abgewinnen.

Harsche Kritik für Bradls Aprilia-Crew

Der Deutsche konnte sich deshalb nach dem Rennen nur schwer beruhigen: "Das kotzt mich schon etwas an! Ich war dann auch nach dem Rennen etwas direkter zu den Jungs weil mich das etwas genervt hat", wetterte Bradl gegen seine Aprilia-Crew weiter. Bradl weiß, dass er das beste MotoGP-Ergebnis für Aprilia einfahren hätte können: "Ich hätte auf alle Fälle mit Iannone und Bautista mitfahren können. Platz fünf oder sechs, sowas wäre wohl drin gewesen, aber "Hätte, wenn und aber" gibts in diesem Business nicht. Es ist Fakt, dass wir Achter geworden sind, aber das Motorrad war alles andere als wie ich es wollte"