Carmelo Ezpeleta droht wegen eines Finanzvergehens juristischer Ärger, der demnächst zu seiner Verhaftung führen könnte. Wie die italienische Zeitung "La Repubblica" berichtet, soll die politisch sehr aktive spanische Gewerkschaft "Manos Limpias" bei den spanischen Finanzbehörden sofortigen Arrest für Ezpeleta wegen potenzieller Fluchtgefahr gefordert haben.

Der MotoGP-Boss war Anfang März mit seiner Vermarktungsfirma Dorna von einem spanischen Gericht zu einer Geldstrafe von rund 17 Millionen Euro verurteilt worden. Das Gericht befand das Unternehmen für schuldig, 2003 und 2004 Scheinverkäufe getätigt zu haben, um dadurch Millionenbeträge an Steuern zu sparen. Ezpeleta erklärte sich nach dem Richtspruch bereit, 3,9 Millionen Euro der Strafe selbst zu übernehmen.

Neuerliche Anschuldigungen gegen Dorna

So ging man davon aus, dass die Causa ausgestanden sei. Nun belastet aber Pier Carlo Bottero die Dorna neuerlich schwer. Der Italiener hatte mit seinem Unternehmen SEL 18 Jahre lang die Logistik der Motorrad-WM inne. Bottero sagte nun aus, dass er über eine mutmaßliche Scheinfirma in Amsterdam abrechnen musste, obwohl sämtliche Rechnungen nach wie vor auf den Dorna-Tischen in Barcelona gelandet sein sollen.

Da die "Manos Limpias" bei Ezpeleta akute Fluchtgefahr sieht, wurde nun um eine Inhaftierung des Spaniers angesucht. Diese wird freilich schwierig umzusetzen sein, befindet sich der MotoGP-Boss derzeit doch bereits in Argentinien und betritt er erst in eineinhalb Wochen nach dem Grand Prix in Austin wieder europäischen Boden.