Vor wenigen Tagen hat Scott Redding seine Devise für die kommende Saison ausgeben: Er will in der Endabrechnung vor seinem britischen Rivalen Cal Crutchlow liegen. Eine Zielformulierung, die sein Honda-Kollege nicht ganz nachvollziehen kann. Im Rahmen der Team-Präsentation seines neuen Arbeitgebers LCR-Honda in London äußerte sich Crutchlow zu den Zielen seines Landsmanns.

"Wenn sie (Redding und Smith, d. Red.) sich darauf konzentrieren, bester Brite zu werden, dann liegt ihr Fokus auf der falschen Sache. Bester Brite zu sein bedeutet nichts. Überhaupt nichts", hält Crutchlow im Gespräch mit Crash.net fest. "Ich hätte auch von mir behaupten können, ich war der schnellste Brite, als ich sie am Ende der letzten Saison geschlagen habe", kann er sich einen Seitenhieb nicht verkneifen. "Sie sollen sich lieber auf die Spitzenfahrer konzentrieren, die um Siege und Meisterschaften kämpfen."

Großbritannien im Aufwind

Nichtsdestotrotz hofft er, dass seine Landsleute in diesem Jahr gut abschneiden werden: "Bradley arbeitet härter als viele andere Fahrer und Scott hat eine große Karriere vor sich", findet Crutchlow abschließend lobende Worte. Er selbst muss sich zunächst an sein neues Arbeitsgerät gewöhnen, denn im Winter wechselte Crutchlow von einer Werks-Ducati auf die Factory-Honda. "Es ist eine komische Maschine, denn je härter du damit fährst, umso schneller bist du. Bei vielen Herstellern ist es so, dass du schneller bist, wenn du weicher fährst. Es braucht Zeit, den Kopf darauf einzustellen", reflektiert Crutchlow den wichtigsten Unterschied zwischen der Honda und den Bikes von Yamaha und Ducati.

Die Konkurrenzfähigkeit der RC213V stimmt Crutchlow allerdings zuversichtlich im Hinblick auf die anstehende Saison. Ein Seuchenjahr wie bei den Roten 2014 soll es nicht mehr geben. Stattdessen hofft Crutchlow, an die erfolgreichen Tech3-Jahre anknüpfen zu können: "Die Honda ist eine großartige Maschine. Es gibt keinen Grund, warum ich nicht konkurrenzfähig sein sollte, aber ich brauche auf jeden Fall Zeit um mich anzupassen", gibt der LCR-Pilot die Marschrichtung vor.