Wie hat sich die ART entwickelt, seitdem ihr sie das erste Mal gefahren seid?
Randy de Puniet:: Das Technikteam, Aprilia und ich lernten die ART immer besser kennen und wir haben mit der Aufhängung tolle Arbeit geleistet. Wir haben daran gearbeitet, sie wesentlich angenehmer fahrbar zu machen.

Aleix Espargaro: Das Wichtigste: Das Team und ich haben uns an die Maschine gewöhnt. Das half uns dabei, wenn es darum ging, das volle Potenzial auszuschöpfen. Die Performance an der Front konnten wir ebenfalls verbessern. Vor der Saison hatten wir mit Chattering zu kämpfen, das konnten wir nun ausmerzen.

Seid ihr im Jahr 2012 weiter gereift?
Randy de Puniet:: Dank dieses neuen Projekts konnte ich als Fahrer viel mehr reifen. Wir haben bei Null angefangen, also mussten wir im Verlauf des Jahres zahlreiche Entscheidungen treffen um sicherzustellen, dass die ART ein Sieger-Bike wird. Da die Maschine nun über eine ausgezeichnete Basis verfügt geht es darum, mein fahrerisches Können zu schleifen und immer 100 Prozent herauszuholen.

Aleix Espargaro: Ich bin erwachsener geworden - auch im Kopf. Dank Jorge und dem Team bin ich nun wesentlich gelassener. Das hilft vor allem, wenn es einmal nicht so gut läuft.

Warum herrschen in der MotoGP solch große Unterschiede? Was würdet ihr machen, um die Dinge ausgewogener zu gestalten?
Randy de Puniet:: Lorenzo, Stoner und Pedrosa genießen Werksunterstützung, sie haben die besten Bikes im Startfeld sowie starke Teams hinter sich. Zudem fahren sie mit absoluter Selbstsicherheit und sie sind unglaubliche Fahrer - das macht den großen Unterschied aus. Der Unterschied zwischen den Werksmaschinen und den anderen Bikes ist riesig, aber es ist logisch, dass die besten Fahrer auch die besten Motorräder bekommen. Wir müssen bis zum Jahr 2014 abwarten, wenn wir wahrscheinlich das gleiche elektronische Paket haben werden.

Aleix Espargaro: Für mich ist klar, dass Jorge, Pedrosa und Stoner mehr haben als der Rest des Feldes. Es ist aber nicht so viel, wie es auf der Strecke den Anschein macht. Bei den Bikes und der Elektronik gibt es große Unterschiede - wenn sich das ausgleicht, machen die Rennen noch viel mehr Spaß. Dann herrscht größere Gleichheit. Die Dorna schlägt vor, die Elektronik und Power mit Einheits-ECU einzuschränken, das wird der MotoGP im Allgemeinen zu Gute kommen.

Ihr habt für ein weiteres Jahr mit dem Aspar-Team verlängert…was erhofft ihr euch in der nächsten Saison?
Randy de Puniet: Ich hoffe, dass wir das Jahr als die besten CRT-Piloten abschließen können. Mit der Erfahrung, die wir haben, hoffe ich, dass wir im nächsten Jahr konkurrenzfähiger sein können. Ich hoffe, dass sich die Maschinen verbessern - und warum auch nicht? Dann können wir allmählich zu den offiziellen Prototypen aufschließen. Ich bin zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr nicht bei jedem Rennen Rückschläge hinnehmen müssen. Es wird hart werden, aber wir müssen in Top-Form weitermachen.

Aleix Espargaro: Meine Wünsche sind einfach. Ich wünsche mir, dass wir den Fortschritt wie in dieser Saison weiterführen. Ich hoffe, dass ich es weiterhin genießen kann, wie ich es bisher getan habe und ich bin sicher, dass wir großartige Ergebnisse erzielen werden.

Hat dich irgendetwas am Aspar-Team überrascht?
Randy de Puniet: Nein. Ich kannte das Team, mit dem ich dieses Jahr arbeite bereits und war mir bewusst, dass sie professionell arbeiten. Tatsächlich konnten wir ab den Vorsaison-Tests unsere Arbeitswege zur Perfektion hin koordinieren.

Aleix Espargaro: Ich liebe die Professionalität des Teams. Was mir am besten gefällt, ist die Präsenz des Aspar-Teams. Es hat Fahrer in allen drei Kategorien, mit dem gleichen Ziel: Top-Erfolg für jeden. Es ist auch wie eine große Familie, die sich um jeden im Team kümmert, was sehr schwierig zu erreichen ist.

Was erwartet ihr von den verbliebenen Rennen?
Randy de Puniet: Ich bin zuversichtlich, dass ich mit der gleichen Intensität weiterarbeite und das Ziel als bester CRT-Pilot erreiche. Wenn die Dinge an einem Wochenende schlecht verlaufen, muss man clever sein, um so wenig Punkte wie möglich zu verlieren. Wir werden all unsere Anstrengung aufbringen, um diese Ziele zu erreichen. Ich glaube, dass die letzten vier Rennen sehr interessant werden und umkämpfter als je zuvor.

Aleix Espargaro: Ich erwarte, in gleichem Maße weiterhin Fortschritte zu machen und keine Fehler zu begehen, weil Randy und ich in der Gesamtwertung sehr dicht beisammen liegen - ich denke, dass das bis zum Ende der Fall sein wird. Man muss arbeiten, um immer auf dem gleichen Niveau wie Randy zu sein, und ich hoffe, dass wir um die Ehre des besten CRT-Fahrers bis zum letzten Rennen in Valencia kämpfen können.

Wie sehen die Stärken der ART aus? Was wünscht ihr euch noch mehr von einem Bike?
Randy de Puniet:: Sie ist eine sehr gut zu beherrschende Maschine. Sie verfügt über eine gute Balance und man muss auf den unterschiedlichen Strecken nicht allzu viel ändern. Wir haben eine gute Basis gefunden für das Chassis, das außerdem sehr zuverlässig ist - uns fehlt nur ein wenig Power. Die ART ist ein gut designtes und entwickeltes Bike, das die dominierende CRT-Maschine darstellt.

Aleix Espagaro: Sie ist eine sehr agile Maschine, die bei Richtungswechseln hilft. Das Vertrauen ist Heck hilft dabei, sehr spät bremsen zu können. Unser Handicap sind die Power sowie die Elektronik, die nicht mit den Bikes der MotoGP mithalten können. Das hatten wir allerdings erwartet. Unsere Elektronik arbeitet gut, sie ist im Vergleich zu den MotoGP-Bikes aber nicht ganz so ausgeklügelt. Den Unterschied bemerkt man beim Bremsen und im Regen.

Wie stellst du dir das Claiming-Rule-Konzept in der Zukunft vor?
Randy de Puniet:: Es ist zu früh das jetzt zu sagen. Ich vermute, dass die CRT-Maschinen allmählich wettbewerbsfähiger werden und den Werksmaschinen ähnlicher sind.

Aleix Espargaro: Ich glaube nicht, dass sich viel ändern wird. Ich glaube, dass unser Bike näher an die Werksmaschinen rückt. Wichtig ist, dass sich die Situation in der Zukunft für alle Fahrer in der Königsklasse angleicht.

Was war dein bestes Rennen in dieser Saison?
Randy de Puniet: Das Rennen in Tschechien. Ich war gut im Qualifying und stand ziemlich weit vorne. Deshalb konnte ich mit den Prototypen und mit Aleix kämpfen. Am Ende war es ein ruhiges Rennen und ich war bester Claiming Rule-Pilot.

Aleix Espargaro: Ich hatte einige. In Barcelona konnte ich mich am Ende absetzen. In Aragon hatte ich auch einen meiner besten Grands Prix. Im Qualifying hatte ich eine wirklich schnelle Runde, stand sogar vor ein paar Werksmaschinen. Im Rennen habe ich gegen Abraham und de Puniet gekämpft und bin vor Barbera ins Ziel gekommen.

Hättet Ihr gedacht, dass so ein großer Abstand zwischen euch und den direkten Rivalen liegt?
Randy de Puniet: Nein, ich dachte, dass der Abstand von einigen Fahrern ein bisschen kleiner ist. Aleix und ich haben die Claiming Rule Kategorie ziemlich komfortabel dominiert. Manchmal gab es Überraschungen, aber normalerweise waren wir bei den CRT-Piloten vorne.

Aleix Espargaro: Ehrlich? Nein. Es gibt ein paar Fahrer mit einer Menge Erfahrung, von denen ich eine bessere Performance erwartet hätte. Das Aspar Team hat einen großartigen Job gemacht. Randy und ich haben die meisten Rennen als führende bei den Claiming Rule Bikes zu beendet, danke an das Team für die Arbeit.