Florian Prüstel musste seinen Angestellten am Freitagabend in Valencia eine Hiobsbotschaft überbringen: Das Team von PrüstelGP wird 2024 nicht mehr in der Moto3-Weltmeisterschaft an den Start gehen.

"KTM nimmt uns die Motorräder weg", klagte Teambesitzer Florian Prüstel am Samstagmorgen im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Offiziell setzt PrüstelGP in der Moto3 Maschinen von CFMoto ein. Der chinesische Hersteller, an dem der KTM-Dachkonzern Pierer Mobility Unternehmensanteile hält und mit dem eine strategische Kooperation besteht, ist in der kleinsten WM-Klasse aber de facto nur namentlich vertreten, die Motorräder sind baugleich mit jenen von KTM, GasGas und Husqvarna.

Laut Prüstel hätte CFMoto gerne weiterhin mit seinem Rennstall zusammengearbeitet, die Pierer Mobility Group habe hier allerdings das letzte Wort und sich anders entschieden. Darüber informiert sei er erst direkt vor dem Saisonfinale in Valencia worden, ärgert sich Prüstel. KTM-Motorsportchef Pit Beirer will das auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com nicht so stehen lassen: "PrüstelGP würde von uns weiterhin Material erhalten, allerdings haben wir das Team darüber hinaus bislang auch finanziell unterstützt. Diese Unterstützung wird es in Zukunft nicht mehr geben. Ohne sie scheint es schwierig für Florian, das Team am Leben zu halten."

Der Rennstall hätte bis spätestens Montag - da erscheinen die offiziellen Starterlisten der WM-Klassen - ein völlig neues Projekt aufstellen müssen. Florian Prüstel kündigte am Samstagmorgen noch an, zusammen mit Promoter Dorna und Teamvereinigung IRTA alles zu versuchen, um das Team am Leben zu halten. Wenig später verkündete man aber in einer Pressemitteilung offiziell den Abschied aus der Weltmeisterschaft.

Somit stehen zahlreiche Teammitglieder auf der Straße und haben zu diesem Zeitpunkt des Jahres nur äußerst geringe Chancen, noch neue Arbeitsplätze für 2024 zu finden. Als Fahrerpaarung für das nächste Jahr hatte man bei PrüstelGP Riccardo Rossi und Xavier Artigas vorgesehen.