Sonntag

Tom Lüthi (2.): Im dritten Rennen zum dritten Mal auf dem Podium - Tom Lüthi darf sich über den besten Saisonstart seiner Karriere freuen. Von Platz 5 ins Rennen gestartet, konnte er sich in der Spitzengruppe festbeißen und war ab der fünften Runde erster Jäger des späteren Siegers Franco Morbidelli. Zu Mitte des Rennens hatte sich Lüthi von seinen Verfolgern abgesetzt, kam an Morbidelli aber nie heran und ließ gegen Ende abreißen.

"Ich bin sehr zufrieden mit diesem Podestplatz und möchte meinem Cheftechniker Gilles Bigot danken, der es zusammen mit den Jungs geschafft hat, mir heute Vormittag im Warm-up ein Motorrad hinzustellen, mit dem ich das Rennen sehr entspannt angehen konnte. Ich habe zu Beginn des Rennens sicher einige Plätze eingebüßt, danach konnte ich aber zurückkommen und mit der Spitzengruppe mithalten. Ich war selber etwas überrascht, als ich plötzlich auf dem zweiten Platz war und ich Morbidelli wieder näher kam. Dann habe ich leider einige kleine Fehler gemacht und Morbidelli ist wieder davongezogen."

Dominique Aegerter (5.): Bestes Ergebnis für Domi Aegerter seit einem Jahr! Der Schweizer kämpfte über weite Strecken des Rennens mit Miguel Oliveira und Simone Corsi, von denen er sich am Ende dank eines starken Finish absetzen konnte und damit Rang fünf nach Hause fuhr.

"Wir freuen uns sehr über diesen fünften Rang. Es war natürlich eine enorme Hilfe aus der zweiten Reihe zu starten. Mein Start war gut und ich konnte mich gleich an Oliveira anhängen. Ich hatte auch das Gefühl schneller fahren zu können. Er war aber auf der Bremse sehr stark und daher war es unmöglich ihn zu überholen. Als Miguel später einen Fehler machte, habe ich die Gelegenheit natürlich genutzt. Als ich dann vor ihm fuhr, war ich allerdings etwas zu übermotiviert und habe selbst einige Fehler gemacht. Es dauerte ganze zwei Runden, um wieder in meinen Rhythmus zu kommen. Sobald ich diesen wiedergefunden hatte, konnte ich auch wieder starke Rundenzeiten fahren. Das Erfreulichste ist, dass wir nur zehn Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel gekommen sind."

Jesko Raffin (21.): Jesko Raffin hatte in Austin keinen Grund zur Freude. Nur von Platz 24 gestartet, fiel er zu Beginn an das Ende des Feldes zurück. Über die Renndistanz verlor er 38 Sekunden auf die Siegerzeit von Franco Morbidelli und ließ damit nur vier Fahrer hinter sich.

"Natürlich ist das sehr frustrierend. Ich hatte einen guten Start, habe einige Plätze gewonnen, aber dann habe ich mich inmitten des Zusammenstoßes von Hernandez und Baldassarri wiedergefunden. Ich hatte keine andere Möglichkeit, als neben die Strecke auszuweichen. Ich bin als Letzter zurückgekehrt und bin einen Rhythmus gefahren, der es mir erlaubt hätte, in einer guten Gruppe mitzuhalten. Aber mit der verlorenen Zeit konnte ich auf nicht mehr als den 21. Platz hoffen. Das Resultat ist schlecht, aber wir haben viel gelernt an diesem Wochenende."

Jesko Raffin kam in Austin nicht auf Touren, Foto: Garage Plus Interwetten
Jesko Raffin kam in Austin nicht auf Touren, Foto: Garage Plus Interwetten

Samstag

Tom Lüthi (5.): Der Vizeweltmeister des Vorjahres bestätigte im Qualifying seine starken Trainingsleistungen - in den Freien Trainings belegte er die Plätze drei, fünf und sechs - und holte sich den fünften Startplatz. Mit dieser Position in der zweiten Reihe hat sich Lüthi, dem sechs Zehntelsekunden auf die Pole-Position-Zeit von WM-Leader Franco Morbidelli fehlten, eine gute Ausgangsposition für das Rennen am Sonntag gesichert.

"Meine erste Runde war super. Ich habe mich gut gefühlt. Ich habe eine Lösung für den ersten Sektor gefunden. Ich war sicher, die Zeit der siebten Runde mit neuen Reifen noch verbessern zu können, denn ich hatte noch immer einige kleine Fehler drin. Leider wurde es dann doch komplizierter und ich hatte wieder Probleme mit dem Vorderrad beim Einlenken, deshalb war ich etwas enttäuscht, als ich an die Box zurückkam. Die Position fürs Rennen ist sicher nicht schlecht, wir werden morgen in Warm-up noch einiges Ausprobieren. Das Ziel wird es sein, einen guten Start hinzulegen und sich direkt der Führungsgruppe anzuschließen."

Dominique Aegerter (6.): Nach teilweise desaströsen Trainings feierte Dominique Aegerter rechtzeitig zum Qualifying von Austin seine sportliche Auferstehung. Nachdem er die letzten beiden Trainings nur auf den Rängen 19 und 20 beendet hatte, machte er mit Startplatz sechs einen beachtlichen Sprung nach vorne. Für Aegerter ist es die beste Startposition in dieser Saison.

"Das ist eine super Ausgangsposition für mich. Das Team hat heute wirklich gut gearbeitet, auch wenn wir am Vormittag etwas ausprobiert haben, das nicht funktioniert hat. Beim Einfahren in die Kurven habe ich nach wie vor nicht so ein gutes Gefühl. Ich mag die Strecke hier aber sehr gerne und hoffe, dass ich am Sonntag ein gutes Rennen haben kann."

Jesko Raffin (25.): Schon am Freitag machten Jesko Raffin Muskelprobleme das Leben schwer und auch am Samstag konnte er in Austin nicht wirklich überzeugen. Am Ende war Startplatz 25 für ihn das höchste der Gefühle. Über 1,6 Sekunden fehlten ihm auf die Bestzeit Morbidellis.

"Auch wenn die Ergebnisliste des Qualifying anderes vermuten lässt, sind wir näher dran, als wir am Freitagnachmittag waren. Die Rückstände sind sehr knapp und in den einzelnen Streckenabschnitten verliere ich eigentlich nur in Sektor drei meine Zeit. Wenn mir dieser Abschnitt so gelingen würde wie die anderen, dann würde es nach dem Qualifying viel besser ausschauen. Doch diese Strecke hat es in sich und daher müssen wir noch schauen und die Daten analysieren, was ich dort falsch mache."

Tom Lüthi kämpft in Austin um sein drittes Saisonpodium, Foto: Tobias Linke
Tom Lüthi kämpft in Austin um sein drittes Saisonpodium, Foto: Tobias Linke

Freitag

Tom Lüthi (5.): Einmal mehr hielt sich Tom Lüthi am ersten Trainingstag als bester Schweizer Fahrer in den Top-5. In der ersten Session wurde er mit 0.068 Sekunden Rückstand auf Miguel Oliveira sogar Dritter, im FP2 reichte es jedoch nur für den fünften Platz. Dort landete Lüthi dann auch in der kombinierten Wertung beider Trainings.

"Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Ich verliere Zeit im ersten Sektor, wo ich noch nicht die Ideallinie fahren kann. Das Gute ist, dass mein Arm weniger Beschwerden macht als ich befürchtet habe. Das zeigt, dass wir im Winter gute Arbeit geleistet haben. Meine letzte Runde, die ich mit Reifen gefahren bin, die schon eine ganze Renndistanz drauf hatten, war sehr interessant. Ich konnte gute Zeiten fahren und das Motorrad wie gewünscht ausbalancieren. Das ist alles sehr positiv. Ich bin bei den Besten dabei, auch wenn Alex Marquez im Moment noch sehr dominant ist."

Jesko Raffin (19.): Weiter unten in der Zeitnahme findet sich Jesko Raffin am Ende von Tag eins wieder. Der Schweizer hatte den Tag mit einem achten Rang im ersten Freien Training stark begonnen, musste aber wie auch Lüthi im zweiten Training abreißen lassen. Raffin fiel jedoch wesentlich weiter in der Gesamtwertung zurück, das FP2 beendete er nur als 26. Insgesamt bringt ihn das auf den 19. Platz der kombinierten Trainingswertung.

"Bereits in Argentinien hatte ich Schmerzen im unteren Rücken. Bei meiner Rückkehr in die Schweiz haben wir festgestellt, dass mein Becken schief ist. Ein Spezialist hat das wieder gerichtet, aber die Muskeln blieben nicht verschont, da sie diesen Unterschied von 1,5 Zentimetern zu kompensieren versucht haben. Ich bin deshalb heute Nachmittag für eine Massage zur Clinica Mobile gegangen, ich war wirklich etwas K.O. Doch wir müssen das Positive sehen: Ich hatte ein gutes Training am Morgen auf einer doch sehr anspruchsvollen Strecke. Ich habe gezeigt, dass ich trotzdem schnell fahren kann."

Dominique Aegerter (20.): Dominique Aegerter bildete am Austin-Freitag das Schlusslicht der Schweizer Piloten. Am Vormittag schaffte er es mit einer 2:12.264 auf den neunten Platz in der Gesamtwertung, in der Nachmittags-Session fiel Aegerter mit 1.534 Sekunden Rückstand auf den schnellsten Alex Marquez jedoch auf den 19. Platz zurück. Damit reichte es in der Gesamtwertung des Tages nur für Platz 20.

"Der Circuit of the Americas ist eigentlich eine Strecke, die mir liegt. Doch im Moment kann ich keinen Nutzen daraus ziehen. In den vielen Erste-Gang-Kurven fällt es mir schwer, das Motorrad mit Schwung durch diese Abschnitte zu fahren. Doch das eigentliche Problem beginnt schon im Kurveneingang, wo ich nicht richtig bremsen kann. Das wäre normal meine Stärke. Ich bin sehr enttäuscht. Doch den Kopf hängen lassen bringt uns auch nicht weiter. Deshalb müssen wir schauen, dass wir gemeinsam schnellstens vorankommen und die Situation verbessern."