Marc Marquez ist wieder da! Der amtierende MotoGP-Weltmeister setzte sich auf seiner Paradestrecke in Austin durch und gewann zum fünften Mal in Folge den Amerika-GP. Ein ganz wichtiger Sieg für Marquez - war er nach dem Ausfall von Argentinien doch schon unter ordentlichen Druck im WM-Kampf geraten. Entsprechend erleichtert und kämpferisch war der Repsol-Honda-Pilot nach dem Rennen.

"Es war schon ein komisches Gefühl. Ich habe den Druck gespürt, aber auf der anderen Seite liegt mir diese Strecke und das hat mir Zuversicht gegeben", gibt Marquez Einblicke in sein Seelenleben vor dem Rennwochenende in Austin. So war es nicht weiter verwunderlich, dass Marquez auch in diesem Jahr wieder als Favorit auf den Rennsieg galt - auch wenn ihn Maverick Vinales in zwei Trainings schlagen konnte.

Marquez' Problem Vinales löst sich in Luft auf

"Ich weiß, dass ich hier die Probleme hinter mir lassen kann und bin vom ersten Training an gut gefahren. Am Freitag hatten wir mehr Probleme, aber am Samstag haben wir viel verändert. Das hat mir ein anderes Gefühl gegeben", blickt Marquez auf die Trainingstage zurück. Im Qualifying und auch im Warm Up musste sich der Repsol-Honda-Pilot strecken, um seinen stärksten Widersacher Maverick Vinales hinter sich zu halten.

Im Rennen löste sich das Problem schließlich in Luft auf, denn Vinales warf seine Yamaha bereits in Runde vier weg. An Marquez' zunächst abwartender Taktik im Rennen änderte dies jedoch nichts: "Das Team hat mir Mavericks Aus über das Pitboard mitgeteilt und ich habe es auch auf einer der großen Leinwände gesehen. Das hat aber meine Herangehensweise nicht geändert. Ich habe versucht, das Rennen zu verstehen, denn der Fehler aus Argentinien war groß und den wollte ich nicht wiederholen."

Reifen-Poker in Austin geht auf

Der Sturz aus Argentinien war jedoch nicht der einzige Grund, warum Marquez zunächst hinter Teamkollege Dani Pedrosa abwartete. Auch die Reifenwahl war hier ein entscheidender Faktor: "Fünf Minuten vor dem Start habe ich zu meinem Crewchief gesagt, dass ich mit dem harten Vorderreifen fahren möchte. Es gab keinen Grund, auf dem Medium zu bleiben, und das war der Schlüssel", freute sich Marquez über seinen gelungenen Schachzug.

Denn Marquez fuhr vorne und hinten mit der harten Mischung, während Vinales und Valentino Rossi vorne und hinten den Medium-Reifen aufzogen. "Am Anfang bin ich vorsichtig gefahren und habe versucht, das Limit des Reifens herauszufinden. Ich lag hinter Dani und habe versucht, mir das Rennen einzuteilen. Dann habe ich gesehen, dass er und Vale gelitten haben und ich habe angegriffen", gibt Marquez zu Protokoll.

Sieg in Austin: Marquez wieder angriffslustig

Ab diesem Zeitpunkt war der Weltmeister nicht mehr aufzuhalten und fuhr seinem fünften Sieg in Folge auf dem Circuit of the Americas entgegen. Ein Triumph, den Marquez sehr hoch einschätzt: "Der Sieg heuer ist der Wichtigste von allen fünf, denn er kam genau nach meinem Fehler in Argentinien. Es ist wichtig, vor der Europa-Saison einen Sieg zu holen. Jetzt sind wir Dritter in der Meisterschaft, vor dem Rennen waren wir Achter."

Der Erfolg verleiht Marquez wieder spürbaren Auftrieb, und so ist es kaum verwunderlich, dass er schon wieder Kampfansagen in Richtung Yamaha-Konkurrenz entsendet: "Nach Argentinien gab es schon einige Kommentare, die mich aus dem WM-Rennen sahen, aber jetzt bin ich zurück!" Und mit einem kämpferischen Marc Marquez macht den MotoGP-Fans der Titelkampf gleich nochmal etwas mehr Spaß.