Weltmeister Tito Rabat meldet sich zurück. In FP3 der Moto2 in Assen sicherte sich der amtierende Weltmeister mit Top-Runden in Serie die überlegene Bestzeit. Die Riege der Favoriten fand sich gesammelt in der erweiterten Spitzengruppe ein. Fast schon gewohnheitsgemäß zeigten sich Tom Lüthi und Jonas Folger unter den deutschsprachigen Piloten als die Stärksten.

Die Platzierungen: Johann Zarcos 1:37.670 vom Donnerstag hatte in FP3 nicht lange Bestand. Bereits gegen Mitte der Session unterbot Rabat diese Bestmarke deutlich, schraubte die Top-Zeit in der Folge mit brutaler Konstanz mehrere Male nach unten. Letztlich hielt der Spanier bei einer beeindruckenden 1:37.287. Somit lag er bereits über 0,2 Sekunden vor Xavier Simeon, der sich mit einer späten Top-Runde noch weit nach vorne spülte.

WM-Leader Zarco, Simone Corsi und Lüthi freuten sich über starke Platziertungen in den Top-5. Auch Sam Lowes, Folger, Luis Salom, Alex Rins und Takaaki Nakagami lagen auf den Plätzen 6-10 noch innerhalb einer Sekunde auf Rabats Bestzeit. Als Elfter zeigte der Schweizer Randy Krummenacher eine tolle Leistung. Für den Rest der deutschsprachigen Piloten verlief die Session allerdings enttäuschend: Dominique Aegerter (14.) konnte nicht an seinen guten Donnerstag anknüpfen, Sandro Cortese (20), Marcel Schrötter (25.), Florian Alt (26.), Robin Muhlhauser (28.) und Jesko Raffin (30.) blieben teils deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Die Zwischenfälle: Nach knapp zwölf Minuten sorgte Weltmeister Rabat für den ersten Ausritt der Session. Der Spanier verschätzte sich auf seiner In-Lap nach dem ersten Run beim Anbremsen einer Rechtskurve, musste einen ungeliebten Umweg durchs Kiesbett nehmen, um einen Sturz zu vermeiden. Bis auf ein paar kleinere Wackler zeigten sich die Moto2-Piloten ansonsten komplett konzentriert, diszipliniert und fehlerfrei.

Das Wetter: Knapp 23 Grad für die Luft und 31 Grad Asphalttemperatur erwarteten das Feld der Moto2 zum dritten Freien Training in der "Kathedrale der Geschwindigkeit" in Assen. Nachdem in FP3 der MotoGP zuvor ein kurzer Schauer über der Strecke niedergegangen war, fanden die Moto2-Piloten auf dem komplett abgetrockneten Kurs wieder beste Bedingungen vor. Der Himmel zeigte schon wieder reichlich blau. Lediglich einige weiße Wolken-Kissen verhinderten gänzlich frühsommerliches Flair.

Die Analyse: Rabat scheint über Nacht mit seiner Crew eindeutig etwas an seiner Kalex-Rennmaschine gefunden zu haben. Der amtierende Moto2-Weltmeister setzte nicht nur eine Top-Zeit, sondern spulte diese fast in Manier einer Schweizer Uhr beständig und in Serie ab. Wie immer enthält die Gruppe der Favoriten für Qualifying und Rennen wenige Überraschungen. Zarco, Lowes, Lüthi, Folger, Rins, Corsi, Salom, Simeon dürften Ruhm und Lorbeeren in der heißen Phase des Assen-"Wochenendes" einmal mehr unter sich ausmachen.