Für die Moto2-Piloten aus Deutschland und der Schweiz gab es in Katar ein Qualifying voller Licht und Schatten. Sandro Cortese (2.) und Tom Lüthi (4.) schafften es in die vordersten Startreihen, der Rest verpasste die Top-10. Für Cortese gab es kurz vor dem Ende einen Crash samt Hiobsbotschaft: Sprungbeinbruch, Start am Sonntag fraglich.

Die Schweizer Fahnen hielt in jedem Fall Lüthi hoch. "Ich bin glücklich, weil wir gestern wirklich einige Probleme hatten. Das Motorrad hat heute besser funktioniert, ich konnte gleich am Anfang raus und eine schnelle Runde fahren", sagte der ehemalige 125cc-Weltmeister, der aber einer schnelleren Runde nachtrauerte. Immerhin fehlten auf die erste Startreihe nur acht Tausendstel. "Wir hatten hie und da Windschatten, aber auf der Geraden Gegenwind und da konnte ich am Ende leider nicht mehr nachlegen", ärgerte er sich.

Auch Dominique Aegerter war unzufrieden. "Heute war ich selbst einfach nicht gut genug", sagte der Schweizer nach Platz elf. "Von Beginn an hatte ich nicht ganz das Topgefühl für die Front wie zuvor, es gab außergewöhnliche Vibrationen. Also bin ich an die Box zurück, weil ich an einen Reifendefekt gedacht habe. Aber wir haben nichts dergleichen gefunden. Danach hatte ich Mühe, meinen Rhythmus zu finden, vielleicht wollte ich auch einfach zu viel nach den guten Trainingsergebnissen an den Vortagen. Wenn man über eine so gute Basis verfügt, wie wir sie hatten, und dann mit frischen Reifen rausgeht, will man natürlich noch besser sein als mit einem 20 Runden alten Pneu. Doch das war leider nicht der Fall."

Schrötter vor Folger

Nur zwei Plätze hinter Aegerter, aber deutlich glücklicher war Marcel Schrötter. Nach durchwachsenen Trainings wertete er Startplatz 13 als klaren Erfolg. "Mir fällt ein Stein vom Herzen, denn bisher war das Wochenende eine Katastrophe", sagte der Bayer. "Mit der Position bin ich zufrieden, das sollte für das Rennen passen. Wir haben immer noch ein paar Probleme, aber wir arbeiten dran, dass wir trotzdem nach vorne kommen. Mein Ziel ist, mit Punkten nach Hause zu kommen. Schöner wäre es, je weiter vorne wir ankommen würden."

Im WG-Duell mit seinem Kumpel Jonas Folger stellte Schrötter damit auf 1:0, denn der Moto3-Aufsteiger landete 0.118 Sekunden und zwei Plätze hinter ihm. "Ich hätte mir etwas mehr erhofft", gestand Folger. "Wir hatten einige Probleme, haben etwas wegen des Windes eine kürzere Übersetzung gewählt. Das war in einigen Kurven aber schlechter und ich hatte zu viel Drehzahl. Wir müssen morgen das Warmup noch einmal voll ausnutzen und ein besseres Gefühl bekommen."

Im geschlagenen Feld landeten die Schweizer Randy Krummenacher (22.) und Robin Mulhauser (35.). Zumindest Krummenacher macht sich aber noch Hoffnungen auf WM-Punkte. "Ich liege nicht so weit hinter Platz 15, wenn ich morgen am Start konzentriert bleibe, kann ich vielleicht gleich ein paar Plätze zulegen." Mulhauser fand am Samstag nicht die nötige Konzentration, litt allerdings an leichtem Fieber. "Ich habe mich wohl von der Air Condition erwischen lassen", gab der Rookie zu, dem zu allem Überfluss auch noch die beste Runde gestrichen wurde. "Am Ende ging Nakagami an mir vorbei, und ich versuchte bei ihm anzuhängen. Prompt konnte ich mich eine halbe Sekunde verbessern, doch leider wurde diese Zeit wegen eines Abbruchs mit der roten Flagge gestrichen."