In Oschersleben werden am Wochenende die Motoren der IDM-Klassen wieder aufheulen. In der Magdeburger Börde gehen unter anderem die Klassen IDM Superbike, IDM Supersport und IDM 125 an den Start. Dabei dürfen die Fans wieder auf spannende Rennen hoffen.

IDM Superbike

Auch wenn der amtierende Meister der Superbikes, Martin Bauer, nicht gerade einen Auftakt nach Maß auf dem EuroSpeedway Lausitz feiern konnte, ist mit dem Österreicher zu rechnen. Bei den ersten zwei Läufen des Jahres stürzte er einmal und wurde einmal Zweiter. In Oschersleben aber kann Bauer wieder Boden gut machen. Schließlich holte er sich letztes Jahr einen lupenreinen Doppelsieg beim ersten Auftritt der Serie auf dieser Rennstrecke im Frühjahr. Im Herbst gastierte die Serie erneut dort und es gewann Jörg Teuchert beide Läufe.

Werner Daemen bescherte BMW beim Saisonauftakt gleich den ersten Podestplatz, Foto: IDM
Werner Daemen bescherte BMW beim Saisonauftakt gleich den ersten Podestplatz, Foto: IDM

Auf den Kampf Teuchert gegen Bauer wird es auch dieses Mal wieder hinauslaufen. Teuchert gewann beide Läufe zum Saisonauftakt am EuroSpeedway und ist damit nun in der Position des Gejagten. Aber das wird den Yamaha-Piloten keineswegs aus der Ruhe bringen. Teuchert hat ein ganz klares Ziel vor Augen: Er will Martin Bauer nach zwei Jahren Regentschaft vom Thron stoßen.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Schließlich gab es bei den ersten beiden Läufen auf dem EuroSpeedway fünf verschiedene Podiumsgäste. Der Belgier Werner Daemen hatte zum Beispiel BMW den ersten Podestplatz mit Rang zwei im ersten Lauf beschert. Dario Giuseppetti hatte seine Ducati in demselben Rennen auf drei pilotiert und Didier van Keymeulen holte diesen Platz im zweiten Rennen auf KTM.

Der Österreicher Günther Knobloch ist auch wieder mit am Start, Foto: www.knobi.at
Der Österreicher Günther Knobloch ist auch wieder mit am Start, Foto: www.knobi.at

Nicht nur Michael Schumacher hat sich für Oschersleben abgemeldet. Leider tat dies auch noch ein komplettes Team, deren Anwesenheit sich jeder im Fahrerlager wünscht: Kawasaki sP. Nach dem Hin und Her mit dem Ausstieg Kawasaki Deutschlands aus dem Rennsport beziehungsweise dem doch verweilen in der IDM, sind wohl noch nicht alle Fronten geklärt. Und auch wenn der Franzose Lucas de Carolis beim Saisonauftakt zwei Mal in die Top Ten fahren konnte, zog Teamchef Stefan Prein die Nennung jetzt zurück.

"Es ist grundsätzlich nicht Sinn und Zweck eines Rennteams sich mit dem Motorradhersteller mehr über Anwälte zu unterhalten, als gemeinsam konstruktiv am Erfolg zu arbeiten", begründete Prein seine Entscheidung. "Die Situation ist bedauerlich, aber schlichtweg Fakt. Wir werden nun zuallererst die Angelegenheit final klären lassen, bevor wir überhaupt Weiteres entscheiden. Ich bin nun 26 Jahre im Rennsport tätig und sehe sachlich auch die schwierige wirtschaftliche Gesamtsituation, die es sicher nicht einfacher macht. Der momentane Umgang ist jedoch trotz allem inakzeptabel und nicht im Ansatz mit dem Angenehmen der früheren Jahre zu vergleichen. Ich hoffe auf ein Umdenken."

IDM Supersport

Bei den Supersportlern hat vor allem einer eine Rechnung offen: Sebastien Diss. Am Lausitzring wurde er im zweiten Rennen wegen einer nicht Regel-Konformen Verkleidung nachträglich disqualifiziert. Besonders Bitter, wenn man auf dem Podest ganz oben gestanden hat. Aber der Franzose wird auch in Oschersleben wieder voll auf Angriff fahren. Muss er auch. Die Konkurrenz ist hart. Yamaha-Pilot Christian Kellner führt die Gesamtwertung an, Altmeister Herbert Kaufmann liegt auf Rang zwei. Das Mittelfeld ist extrem dicht. Steven Michels, Pascal Eckhardt und Sascha Hommel gehören zu den Top-Favoriten. Ebenso Kevin Wahr. Der Triumph-Pilot könnte noch viel besser da stehen, wenn er im ersten Lauf in der Lausitz nicht gestürzt wäre. Das zweite Rennen beendete er schließlich als Vierter.

IDM 125

Der amtierende Meister Marcel Schrötter kann sich scheinbar nur selbst schlagen. Oder die Technik ihn. Aber von den anderen Piloten hat der 125er-Pilot kaum Gefahr zu befürchten gehabt am EuroSpeedway. Das kann aber auch in Oschersleben schon wieder ganz anders aussehen. Schließlich schläft die Konkurrenz nicht und hat den direkten Vergleich gesehen. Daher wussten die anderen Teams, woran sie arbeiten müssen. Besonders Michael van der Mark und Marvin Fritz wollen Schrötter Paroli bieten und sich Sieg und Titel sichern. Aber noch sieben Rennen stehen aus.

Ein Auge muss man auf jeden Fall wieder auf den Slovaken Jakub Jantulik werfen. Er tauchte am Lausitzring wie aus dem Nichts auf und fuhr plötzlich auf den zweiten Rang. Es wird sicher spannend zu sehen sein, wie er auf einer weiteren für ihn neuen Piste zurechtkommt und ob er zum großen Angriff blasen kann.

Weitere Piloten, die man unbedingt auf der Rechnung für einen Podestplatz haben muss sind Daniel Kartheininger, Jan Bühn, Toni Finsterbusch und Karel Pesek.