Die Formel E testet beim bevorstehenden Saisonfinale in London (29./30. Juli 2023) ein neues Lenkrad für den künftigen Einsatz. Das Teil soll beim 15-minütigen Shakedown am Freitag zum Einsatz kommen, wie Motorsport-Magazin.com aus unterschiedlichen Quellen erfahren hat.

Dabei handelt es sich um ein speziell für das aktuelle Gen3-Rennauto entwickeltes Lenkrad, das in den Rennen noch nicht genutzt worden ist. Was bislang kaum ein Thema in der Öffentlichkeit war: Aufgrund von anfänglichen Lieferengpässen fuhren die Piloten in den Gen3-Boliden bislang mit Lenkrädern aus dem Vorgängerauto.

London: Nur Autos mit Gen3-Lernkrad dürfen fahren

Beim Shakedown am Freitagnachmittag (14:30-14:45 Uhr) auf dem 2,086 Kilometer langen Kurs rund um das Excel-Messegelände dürfen nur Autos antreten, in denen das neue Gen3-Lenkrad verbaut worden ist. Die Anzahl der Runden ist zu diesem Zweck nicht wie sonst üblich begrenzt. Die Formel E und FIA wollen den Test nutzen, um die Funktionstüchtigkeit des Gen3-Lenkrads weiter im realen Betrieb zu überprüfen.

Im Fokus der Testfahrten stehen Anzeigen auf dem Dashboard-Bildschirm, etwa Hinweise über gelbe Flaggen aus der Rennleitung. Das Gen3-Lenkrad war von langer Hand geplant und gilt nicht als kurzfristige Antwort für die zahlreichen Bedenken bezüglich der Sicherheit: Mehrere Fahrer hatten sich im Laufe der Saison wegen der fehlenden Servounterstützung und schwergängigen Lenkung an der Hand verletzt.

Gen3-Lenkrad keine Antwort auf Verletzungssorgen

Zuletzt traf es Pascal Wehrlein (Porsche) in Folge eines Kontakts beim Sonntagsrennen in Rom. Der frühere DTM-Champion und Formel-1-Fahrer tauchte nach dem Rennen mit einer bandagierten rechten Hand in der Medienrunde auf. Mehrere Piloten sprachen sich seit dem Handbruch von Robin Frijns (Abt-Cupra) beim Saisonauftakt in Mexiko-City für den Einbau einer Servolenkung aus.

Es wird das zweite Mal in diesem Jahr sein, dass FIA und Formel E das neue Gen3-Lenkrad im Rahmen eines Rennwochenendes testen. Beim offiziellen Rookie-Test am Montag nach dem Berlin-Doubleheader waren die Volants bereits verbaut. Ab der kommenden Saison 2024 sollten die Lenkräder dann auch im Rennbetrieb Einzug in die bis zu 350 kW (476 PS) starken Rennwagen der aktuellen Generation halten.