Roberto Merhi kehrt beim nächsten Formel-E-Rennen in Portland zurück zu Mahindra und bestreitet auch das zwölfte Rennen der Saison 2023 am 24. Juni. Die Weiterverpflichtung nach dessen Debüt beim Double-Header in Jakarta hat der indische Autobauer an diesem Mittwoch offiziell bestätigt. Mehri geht in der Elektro-Serie an der Seite von Teamkollege Lucas di Grassi zum dritten Mal an den Start.

Eine Weile war unklar, ob Mahindra nach dem Abgang des eigentlichen Stammfahrers Oliver Rowland die weiteren Rennen mit Merhi oder stattdessen dem offiziellen Ersatzpiloten Jehan Daruvala bestreiten würde. Der Inder war beim vergangenen Rennwochenende in Jakarta (03./04. Juni) wegen seines fixen Programmes in der FIA Formel 2 verhindert. Mit der Rennpremiere in Portland im US-Bundesstaat Oregon hätte es keine Terminüberschneidung gegeben.

Formel E: Keine Cockpitwechsel bei letzten Rennen erlaubt

Ein weiterer Cockpitwechsel wäre laut dem Sportlichen Reglement der Formel E sogar erlaubt gewesen. Jedes Team kann während einer laufenden Saison pro Auto zwei Fahrerwechsel vornehmen. Nur bei den letzten beiden Veranstaltungen des Jahres - in diesem Fall die Double-Header in Rom (15./16. Juli) und London (29./30. Juli) - ist ein Cockpittausch laut dem Regelbuch nicht mehr erlaubt. Damit dürfte klar sein, dass Merhi auch die restlichen Rennen fährt.

Merhi erhält eine weitere Gelegenheit, sich für einen festen Platz in der auch finanziell durchaus lukrativen Formel E zu bewerben. Zuletzt in Jakarta fuhr der zwischenzeitliche Formel-1- und DTM-Pilot mangels Erfahrung deutlich hinterher und belegte die Plätze 18 sowie 17. Beide Läufe hatte der 32-Jährige aus der letzten Startreihe aufgenommen. Merhis einzige Vorbereitung auf den 350 kW starken Elektro-Renner bestand in einem Testtag beim Rookie-Test in Berlin.

"Nach Jakarta habe ich jetzt mehr Erfahrung im Auto, was mir sehr helfen wird und ich werde mich von dort aus weiter verbessern können", wurde Merhi in einer Mahindra-Pressemitteilung zitiert. "Ich denke, dass die Tatsache, dass es eine neue Strecke (Portland) für alle ist, von Vorteil sein wird, da jeder mit dem gleichen Erfahrungsniveau beginnt. Ich habe hart mit meinen Ingenieuren und dem Team gearbeitet, um meinen Fahrstil an das einzigartige Formel-E-Auto anzupassen."

Roberto Merhi beim Formel-E-Renndebüt in Jakarta, Foto: LAT Images
Roberto Merhi beim Formel-E-Renndebüt in Jakarta, Foto: LAT Images

Mahindra fährt in der Formel E nur hinterher

Wie Merhi ein Formelauto schnell um die Ecken steuert, weiß das einstige Toptalent seit seinen ersten Jahren im Automobilsport ab 2006. Der Meister der F3 Euro Series von 2011 und spätere Mercedes-DTM-Werksfahrer hatte allerdings wie die meisten anderen Rookies auch seine liebe Not, sich mit dem anspruchsvollen Energie-Management in der Formel E vertraut zu machen. Hinzukommt der deutliche Performance-Nachteil des Mahindra-Antriebsstranges im Vergleich zur Konkurrenz.

Teamkollege und Ex-Champion Di Grassi gelang beim Saisonauftakt in Mexiko mit der Pole Position und einem Podestplatz rückblickend eine Sensation, er konnte aber in keinem einzigen der zehn folgenden Rennen punkten. Während der Brasilianer auch in Jakarta leer ausging, sorgte Robin Frijns vom Mahindra-Kundenteam Abt-Cupra mit einem neunten Platz für einen kleinen Hoffnungsschimmer und die zweite Punkteausbeute in einem Rennen für das Kemptener Team.