Antonio Felix da Costa konnte sich mit einem spektakulären Überholmanöver gegen Jean-Eric Vergne kurz vor Schluss den Sieg sichern – sein erster für Porsche. Auch Vergne selbst freute sich für seinen langjährigen Konkurrenten und jubelte nach dem Rennen sogar zusammen mit ihm.

Gleichzeitig war der Franzose aber auch verärgert. Der Grund: Er habe Felix da Costa beim Manöver nicht im Spiegel gesehen und konnte seine Position so nicht richtig verteidigen. Die schlechte Sichtbarkeit bei den Rückspiegeln der neuen Boliden steht bereits länger in der Kritik.

"Ich weiß nicht, wie lange wir uns schon darüber beschweren"

"Ich freue mich für ihn, er ist ein tolles Rennen gefahren. Ich bin auch glücklich mit meinem Rennen. Platz zwei, das sind gute Punkte für die WM", so Vergne, der in der Weltmeisterschaft aktuell den dritten Rang einnimmt. Er hat aber auch gemischte Gefühle: Zwar hatte er versucht, seine Position gegen Felix da Costa zu verteidigen, dieser fand schließlich aber dann doch einen Weg vorbei.

Es war die vorletzte Runde als sich der Portugiese mit einem hauchdünnen Manöver außen in der schnellen Kurve acht am DS-Penske Jean-Eric Vergnes vorbeizwängte und sich so letztlich den Sieg beim Kapstadt ePrix sicherte.

Vergne stößt dabei aber besonders ein Detail negativ auf: Die Rückspiegel. Bereits seit den Testfahrten stehen sie in der Kritik. Durch die Verkleidung der neuen Gen3-Boliden und den Hinterreifen würden die Spiegel nichts bringen. " Ich weiß nicht, wie lange wir uns schon darüber beschweren, dass wir in den Spiegeln nichts sehen, und ich konnte ihn nicht sehen", so Vergne.

Eis endgültig gebrochen: Felix da Costa mit erstem Porsche-Sieg

Dass es letztlich aber erst soweit kommen konnte, hat Antonio Felix da Costa sich selbst zu verdanken. Still und heimlich konnte sich er sich beim ePrix von Kapstadt von Startplatz elf nach vorne arbeiten, ehe er mit dem exakt selben Manöver bereits zuvor kurz die Führung übernahm.

Antonio Felix da Costa ist nun endgültig bei Porsche angekommen, Foto: LAT Images
Antonio Felix da Costa ist nun endgültig bei Porsche angekommen, Foto: LAT Images

Als er kurz darauf aber nicht richtig durch die Activation Zone des Attack Modes fuhr und diese daher ein weiteres Mal passieren musste, verlor er die Führung wieder. "Ich dachte, dass es das war", blickte der Portugiese nach dem Rennen zurück, konnte sich Vergne dann bekanntermaßen doch noch schnappen.

Felix da Costa konnte damit seinen ersten Porsche-Sieg einfahren, zumal er einen eher schwierigen Saisonstart erlebte. Schon sein Podium in Indien war ein kleines Ausrufezeichen. "Es war ein hartes Stück Arbeit für mich", betonte er nach dem Rennen.

Insgesamt war das für den Portugiesen der insgesamt achte Erfolg in der der Formel E und sein 18. Podest, wodurch er sich in Sachen Podien in der ewigen Bestenliste nun mit Mich Evans den fünften Platz teilt. Porsche selbst feierte damit den bereits dritten Sieg in der Saison. Einziger Wehrmutstropfen: Der zweite Porsche-Pilot Pascal Wehrlein crashte bereits in der Startphase und konnte so seine WM-Führung in der Formel E nicht ausbauen.