Das Training des Jakarta ePrix ist geschafft! In einer späten Zeitenjagd konnte sich DS-Techeetah-Pilot Jean-Eric Vergne schließlich vor Teamkollege Antonio Felix da Costa deutlich die Bestzeit des Zweiten Freien Trainings sichern. Jake Denis im Andretti wurde Dritter, gefolgt von Mich Evans und Edoardo Mortara, der die Top-5 komplettiert. Oliver Rowland mit der Bestzeit im ersten Freien Training.

DS Techeetah kann eine generell starke Form in der 2022er Saison damit fortsetzen. Porsche dagegen konnte mit Pascal Wehrlein und Andre Lotterer in beiden Freien Trainings wie das Mercedes-Werksteam keine Bäume ausreißen.

FP2: Vergne dominant, Porsche abgeschlagen

Während sich Europa noch in der tiefsten Nacht befand, ging es auf der anderen Seite des Planeten in Indonesien bereits rund. Die ersten beiden Trainings des Jakarta ePrix warteten auf die insgesamt 22 Formel-E-Piloten. Sehr wichtige Sessions, wenn bedacht wird, dass die Formel E zum ersten Mal auf dem neuen Jakarta International e-prix Circuit zu Gast ist.

Bereits früh in der Session war ordentlich Betreib auf der Strecke. Nach vier Minuten war jeder der 22 Piloten auf der Strecke, um die ersten Zeiten in den Asphalt zu brennen. Nach den ersten gezeiteten Runden lag Stoffel Vandoorne im Mercedes mit einer 2:08.607 an der Spitze der Zeitentabelle. Damit fehlte aber noch etwas auf die Bestzeit aus dem ersten Freien Training.

Porsche-Fahrer Pascal Wehrlein konnte Vandoorne nach einigen Minuten wieder von der Spitze verdrängen, ehe auch seine 1:08.410 sollte nicht allzu lang an der Spitze blieb. Team Nio, die bereits im ersten Freien Training einen soliden Eindruck gemacht hatten, konnten Dan Ticktum und Oliver Turvey zur Session-Halbzeit kurzzeitig auf die Plätze eins und zwei stellen. Zu der ganz großen Überraschung kam es schließlich aber nicht, im Laufe der Session wurden die Nios auf die Ränge 6 respektive 7 verdrängt - dennoch ein starkes Ergebnis.

Spät in der Session sollte es nämlich nochmal ordentlich zugehen. Trotz viel Betrieb auf der Strecke und des damit verbundenen Verkehrs, konnten einige ihre Zeiten nochmal verbessern. So etwa Edoardo Mortara, der im bisherigen Verlaufs des FP2 recht unauffällig blieb, im Venturi aber viel Zeit gutmachen und auf die fünfte Position vorfahren konnte.

An DS Techeetah kam schließlich aber keiner heran. Jean-Eric Vergne drückte die Bestzeit deutlich nach unten und war mit seiner 1:07.594 sogar vier Zehntel schneller als Teamkollege Antonio Felix da Costa, der sich in der Zeitentabelle auf Platz zwei einordnete.

Vorfälle: Der enge Kurs sorgte im Lauf der Trainings für einige brenzlige Situationen. War es im FP1 noch ein Missverständnis zwischen Antonio Felix da Costa und Nyck de Vries, das fast in einer Kollision resultierte, wurde es im FP2 für Robin Frijns eng. Der Envision-Fahrer war auf einer schnellen Runde unterwegs, als er in Kurve 16 einem Venturi ausweichen musste. Für den Niederländer war folglich nicht mehr als Platz 21 drinnen.

Wetter: In Indonesien herrschten im Training sommerliche Temperaturen. 32 Grad Celsius Außentemperatur wurden nach FP1 und vor Beginn des zweiten Freien Trainings gemessen. Die Streckentemperatur bewegte sich auf einem ähnlichen Niveau. Die Luftfeuchtigkeit war mit über 60 Prozent relativ hoch, für den weiteren Verlauf des Tages wird auch Regen erwartet.

Rowland mit Bestzeit in FP1

Trotz eines komplett neuen Kurses blieb das erste Freie Training auf dem Jakarta International e-Prix Circuit ohne größere Zwischenfälle. Mahindra-Pilot Oliver Rowland konnte sich dort in einem späten Schlagabtausch mit einer 1:08.433 die erste Bestzeit des Tages sichern.

Sebastien Buemi stellte seinen Nissan mit fast einer Zehntel Rückstand auf den zweiten Platz, während Teamkollege Maximilian Günther in den 18 Kurven nur den 18. Platz herausfahren konnte. Venturi-Fahrer Lucas di Grassi wurde Dritter.

Einen starken Eindruck machte im ersten Freien Training vor allem DS Techeetah. Lag Jean Eric Vergne lange Zeit an der Spitze der Zeitentabelle, musste er den Platz erst spät in der abgeben. Eigene Push-Versuche bescherten dem Franzosen schließlich doch noch die fünftschnellste Zeit. Teamkollege Antonio Felix da Costa wurde Siebter.

Noch nicht ganz bei der Musik waren die beiden Porsches mit Pascal Wehrlein (9) Andre Lotterer (12), aber auch Mercedes. Berlin-Sieger Nyck de Vries holte mit seiner 1:08.667 die achtschnellste Zeit heraus, während Stallrivale Stoffel Vandoorne nur 16. wurde. De Vries wurde zudem fast in einer Kollision verwickelt. Vor der spitzen Kurve 16 gab es ein Missverständnis mit Antonio Felix da Costa, das fast in einem Auffahrunfall des Portugiesen endete.