Das ging voll in die Hose. Andre Lotterer und der frischgebackene Formel-E-Champion Jean-Eric Vergne müssen nach dem Saisonfinale in New York tief in die Tasche greifen. Die beiden Techeetah-Fahrer müssen jeweils 5.000 Euro Strafe zahlen, weil sie am Sonntag im Qualifying nicht erlaubte Rennunterwäsche trugen. Zudem kassieren sie je zwei Strafpunkte, am Rennergebnis ändert sich nichts.

Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass ein Fahrer wegen falscher Unterwäsche belangt wurde. Audi-Pilot Lucas di Grassi musste in Punta del Este sogar 10.000 Euro wegen des gleichen Vorfalls abdrücken. Obendrauf gab's drei Strafpunkte.

Warum musste der Brasilianer doppelt so viel zahlen? Weil ihm das Missgeschick während des Rennens passiert war. Die Rennleitung sah bei Vergne und Lotterer in New York mildernde Umstände, weil es sich ums Qualifying handelte, welches zeitlich kürzer dauert als eine Renndistanz sich weniger Autos auf der Strecke befinden.

Vergne löst di Grassi als Meister ab

Vergne wird's verschmerzen können. Der Franzose gewann beim Finale im Big Apple erstmals die Fahrer-Meisterschaft und löste damit di Grassi ab. Vergne gewann auch das abschließende Rennen am Sonntag, trotzdem schrammte Techeetah denkbar knapp am Gewinn des Team-Titels vorbei. Der ging mit zwei Punkten Vorsprung erstmals an das Audi-Werksteam.

Dabei hätte Techeetah - das einzige Privat-Team in der Formel E - beste Chancen auf den Gesamtsieg in der Team-Wertung gehabt. Am Sonntag starteten Vergne und Lotterer von den Plätzen drei und vier, Daniel Abt und di Grassi qualifizierten sich direkt dahinter und hatten zudem fünf Punkte Rückstand.

Doch Lotterer unterlief ein Frühstart, der eine 10-Sekunden-Boxenstoppstrafe nach sich zog. So kam der Deutsche letztendlich nicht über Platz neun hinaus. Auch Vergne stand wegen eines möglichen Frühstarts unter Beobachtung der Rennleitung, kam aber straffrei davon.

Strafen-Orgie bei Techeetah

Die Unterhosen-Strafe war das Ende einer Reihe an Bestrafungen, die sich durch das Wochenende von Techeetah zog. Schon am Samstag erlebten Vergne und Lotterer einen herben Rückschlag, weil sie im Qualifying etwas zu viel Energie verbrauchten und deshalb bis ans Ende des Starterfeldes zurückfielen. Das Team gab als Grund einen neuen Code in der Software an, der jedoch fehlerhaft war.

Das hätte Vergne theoretisch den Titel kosten können. Doch nach einer großen Aufholjagd erreichte er den fünften Platz im Rennen und krönte sich dadurch vorzeitig zum Meister. Titel-Rivale Sam Bird kam mit seinem Virgin-Boliden nicht über den neunten Rang hinaus und hatte damit rechnerisch keine Chance mehr auf die Meisterschaft.