Das hatte sich BMW wohl anders vorgestellt. Die Münchner mussten den ersten Kollektivtest der Formel E im letztem Moment abbrechen. BMW reiste erst gar nicht mit seinem neuen Generation-2-Rennauto nach Monteblanco, wo von Montag bis Mittwoch geheime Tests steigen. Das berichtete e-racing365 am Montagabend.

"Während unserer letzten Vorbereitungen trat eine unerwartete Fehlfunktion auf, bevor wir das Auto aufluden", bestätigte ein BMW-Sprecher bei Motorsport-Magazin.com. "Deshalb entschieden wir uns dazu, die Arbeiten in München fortzusetzen." Welche Schwierigkeiten BMW genau mit seinem brandneuen Gen-2-Auto hatte, ist nicht bekannt.

Das Auslassen des ersten Tests bedeutet einen Rückschlag für den Hersteller, der zur kommenden Saison werksseitig in die Formel E einsteigt. Seit der zweiten Saison arbeitete BMW in enger technischer Partnerschaft mit dem US-amerikanischen Rennstall Andretti zusammen, bevor zum Ende des Jahres der werksseitige Einstieg erfolgt.

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Die nächste Testgelegenheit haben BMW und die anderen Hersteller der Formel E im kommenden Monat auf der spanischen Rennstrecke Calafat. Die Möglichkeiten, das neue Generation-2-Auto auf der Strecke auszutesten, sind aus Kostengründen begrenzt. Vor dem Monteblanco-Test nutzte etwa DS Performance einen seiner PR-Tage für einen Shakedown auf der hauseigenen Strecke in Frankreich.

Neben BMW verzichtete auch das Team NIO auf die ersten Testfahrten in Monteblanco. Offizielle Informationen über den Test gibt es nicht seitens Teams oder der Formel E. Sie sollen dazu dienen, damit sich die Teams mit dem neuen Auto, das auf dem Genfer Auto Salon präsentiert wurde, vertraut zu machen.

Die Revolution des bisherigen Rennautos wartet mit komplett überarbeiteter Optik - samt Halo und ohne einen echten Heckflügel - sowie einer leistungsstärkeren Batterie auf, die den Autowechsel während eines Rennens hinfällig werden lässt. Die neuen Fahrzeuge kommen zum Ende des Jahres 2018 beim Beginn der neuen Saison erstmals zum Renneinsatz.

In Monteblanco sind in diesen Tagen Audi, DS Performance (ab 2018/19 wohl Wechsel von Virgin zu Techeetah), Jaguar, Mahindra, Nissan, Penske und Venturi mit ihren Autos unterwegs, die Anfang März in Einzelteilen an alle Hersteller geliefert wurden. In der Folge mussten die Hersteller die einzelnen Komponenten in der Fabrik zusammenbauen und den jeweiligen Antriebsstrang integrieren.

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Die dreitägigen Tests in Monteblanco sollen in mehrere Sessions unterteilt sein. Am Montag und Mittwoch seien laut e-racing365 Fahrten auf der Strecke geplant. Der Dienstag diene zu Arbeiten an den Autos sowie einigen Filmaufnahmen.

Das Test-Lineup der Formel E in Monteblanco

TeamMontagMittwoch
AudiLucas di GrassiLucas di Grassi
DS PerformanceStephane SarrazinStephane Sarrazin
JaguarNelson PiquetNelson Piquet
MahindraFelix RosenqvistFelix Rosenqvist
NissanSebastien BuemiNico Prost
PenskeJerome D'AmbrosioJerome D'Ambrosio
VenturiMichael BenyahiaTom Dillmann