Nur der gerade erst in Hongkong so bitter bestrafte Audi-Pilot Daniel Abt weiß, wie man Youtube, Instagram & Co. unsicher macht? Von wegen. Auch ein anderer Formel-E-Fahrer aus Deutschland hat es drauf: Nick Heidfeld, Social-Media-King!

Am Montag nach dem Hongkong ePrix machte sich der ehemalige Formel-1-Fahrer per Video-Botschaft aus dem Flughafen lustig über seinen alten F1-Kollegen Lewis Hamilton, erntete auf Twitter hunderte Retweets und Likes.

Heidfeld speichert gelöschten Hamilton-Post

Worüber sich Heidfeld so fürstlich amüsierte? Über einen inzwischen schon gelöschten Instagram-Post des Formel-1-Weltmeisters. "Danke und sorry an Lewis Hamilton, dass ich deinen gelöschten Post aufgreife, aber dieses offene Tor war einfach zu gut, um nicht zu verwandeln", leitete Heidfeld sein Video ein.

Offenbar hatte der Formel-E-Pilot von Mahindra bereits geahnt, dass Hamilton seinen Post löschen würde, zeigte Heidfeld im folgenden Video nach einem einleitenden "Hi Lewis, zuallererst vielen Dank, dass du dir Sorgen machst" doch einen Screenshot davon.

Dieser zeigte Lewis Hamiltons aktuellen Post, ein drei Jahre altes Video des Unfalls von Nick Heidfeld mit Nicolas Prost beim ersten Formel-E-Rennen überhaupt, 2014 in Peking. Darunter hatte der Weltmeister geschrieben:

"Ich versuche immer ein Auge auf andere Formel-Serien zu haben und sehe Clips der Formel E und diesen hier musste ich einfach posten. Wenn die FIA diesen Fahrer nicht sperrt, dann bin ich angewidert. Das gehört zu der gefährlichsten Fahrweise die ich je gesehen habe und diese Form von skandalösem Fahren ist inakzeptabel. Ich hoffe, Nick Heidfeld ist ok? Was hältst du davon?"

Offizieller Formel-E-Kanal stichelt mit

Schon die Antwort des offiziellen Formel-E-Accounts auf Instragram darunter war nur zu gut: "Das ist vor drei Jahren passiert. Komm' mal auf Speed, Champ!", postete die gerade doch so hart kritisierte FIA-Serie. Ob Hamilton den Post letztlich wegen der harten Kritik an der FIA oder bloß seines Fehlers, ein drei Jahre altes Video für brandneu gehalten zu haben, gelöscht hat, ist natürlich nicht überliefert.

Formel E: Horror-Crash von Nick Heidfeld in Peking (03:28 Min.)

Nick Heidfelds Kommentar dazu jedenfalls: "Ich bin gerade sicher gelandet. Auch wenn sich die Landung nach diesem Crash in Peking angefühlt hat wie eine Ewigkeit. Aber das war vor drei Jahren. Jetzt bin ich einfach von meinem ersten Rennen in Hongkong zurück. Ich kann dir versichern, dass ich seitdem viele Rennen mit Nico gefahren bin - ohne ... fast ohne Probleme."

Prost für Unfall 2014 nicht gesperrt, aber bestraft

Auf den Heidfeld-Post reagierten wiederum nicht nur die unzähligen Fans, sondern abermals die Formel E. "Wir sind immer froh, wenn wir sehen, dass unsere Fahrer ok sind, welches Jahr auch immer." Heidfelds Team hielt die ganze Aktion seines Fahrer schlicht für ziemlich witzig. "Dürfen wir vorstellen: Nick Heidfeld, der ernsthafteste Rennfahrer aller Zeiten", twitterte Mahindra. Daniel Abt amüsierte sich per GIF.

Der Unfall in Peking vor drei Jahren kostete Nick Heidfeld den möglichen Sieg. Damals hatte der Deutsche vor der letzten Kurve des Rennens einen Angriff auf den Führenden Prost lanciert, worauf es zur Kollision und zum Ausfall Heidfelds kam. Heidfeld verletzte sich nicht, kam jedoch nie wieder über einen dritten Platz, wie zuletzt in Hongkong, in der Elektrorennserie hinaus. Prost kassierte für die Aktion damals übrigens tatsächlich keine Sperre, aber eine Gridstrafe von zehn Positionen beim folgenden ePrix.

Nick Heidfeld: Formel E lockerer als in der Formel 1 (03:44 Min.)