Jake Hughes holte bei der Formel 3 in Österreich den Sonntags-Sieg, ohne eine einzige Runde geführt zu haben. Denn die Prema-Teamkollegen Robert Shwartzman und Marcus Armstrong hatten das Rennen dominiert, kollidierten aber in der letzten Runde.

Lirim Zendeli wurde als Siebter bester Deutscher, nachdem er von der Pole gestartet war. Auch sonst war das Rennen von viel Action, zwei VSC-Phasen und harten Kämpfen im ganzen Feld gezeichnet.

Formel 3 Österreich: Der Start

Lirim Zendeli hatte sich im Samstagsrennen dank Platz acht die Pole für den Sonntag gesichert, und konnte die auch am Start in die Führung umsetzen. Jake Hughes, von Platz zwei gestartet, ging zwar kurz vorbei, doch vor Kurve drei holte sich Zendeli die Führung wieder. Pedro Piquet, von drei losgefahren, drehte sich von selbst aus der ersten Kurve und fiel ans Ende des Feldes zurück.

Zendeli konnte sich aber nicht absetzen, und bald entbrannte ein monumentaler Vierkampf um die Führung, in den Zendeli, Hughes, Robert Shwartzman und Marcus Armstrong verwickelt waren. In den ersten Runden wechselten diese vier mehrfach die Positionen durch.

Shwartzman, Armstrong und Hughes behielten die Oberhand und begannen sich ab Runde acht abzusetzen. Zendeli konnte das Tempo nicht gehen und wurde bald von Max Fewtrell überholt. Hinter diesen beiden reihte sich das restliche Feld auf, angeführt von Richard Verschoor, Jehan Daruvala, Leo Pulcini, Juri Vips, Lawson und Yuki Tsunoda. Immer und immer wieder wurden hier aber die Positionen gewechselt.

Formel 3 Österreich: Der Rennverlauf

Shwartzman, Armstrong und Hughes fuhren vorne zur Rennmitte davon. Dahinter wurde hart gekämpft, zwischen Fewtrell, Zendeli, Daruvala und Pulcini wechselten die Positionen mehrfach. Doch in Runde zwölf musste pausiert werden. Ye Yifei und Bent Viscaal waren in der vorletzten Kurve kollidiert, das Virtual Safety Car wurde ausgerufen.

Der Restart lief schlecht für Shwartzman, Armstrong setzte sich sofort daneben. Aber Shwartzman blieb standhaft und wehrte seinen Teamkollegen zunächst ab. Aber der Druck auf Shwartzman wuchs. Hughes konnte nicht mithalten und musste sich das von hinten ansehen.

Das Verfolgerfeld teilte sich nach dem VSC: Fewtrell, Pulcini und Daruvala kämpften um Platz vier, Zendeli, Vips, Verschoor um Platz sieben. In diesem Kampf war auch Tsunoda dabei gewesen, doch er wurde in der Bergab-Haarnadel kurz von Verschoor ins Kies gedrängt und fiel zurück. Verschoor bekam dafür eine 5-Sekunden-Strafe.

Formel 3 Österreich: Das Ziel - Prema-Kollegen crashen

Der Kampf um den Sieg schien in Österreich aber zum Duell zwischen Shwartzman und Armstrong zu werden. Immer wieder ritt Armstrong Attacken, aber Shwartzman blockte immer und immer wieder ab. Dann wurde drei Runden vor Schluss noch einmal das VSC ausgerufen - Campos-Pilot Alex Peroni fuhr in Kurve drei seinem Teamkollegen Sebastian Fernandez ins Auto, beide blieben in der Auslaufzone stehen.

Mit einer verbleibenden Runde wurde neu gestartet, und Armstrong gab noch einmal alles. Vor Kurve eins ging er vorbei, bremste vor Shwartzman - und Shwartzman berührte mit seinem Frontflügel den Hinterreifen von Armstrong. Der fuhr mit Reifenschaden geradeaus, Shwartzman mit kaputtem Frontflügel weiter.

Trotz hängendem Flügel rettete sich Shwartzman aber noch vor Hughes über die Linie. Doch Hughes gewann - denn Armstrong bekam für den Kontakt mit Armstrong eine Zeitstrafe. Damit rutschte Hughes vor auf Platz eins, Jehan Daruvala erbte Platz zwei, und Shwartzman war nur noch Dritter.

Max Fewtrell und Leo Pulcini folgten dahinter auf den Plätzen vier und fünf. Dann Juri Vips, und Lirim Zendeli wurde als Siebter bester Deutscher. Niko Kari, Devlin Defrancesco und David Beckmann, der vom Chaos in der letzten Runde und von der Zeitstrafe für Verschoor profitierte, komplettierten die Top-10.

Formel 3 Österreich: Top-10 Sonntag

1. Jake Hughes
2. Jehan Daruvala
3. Robert Shwartzman
4. Max Fewtrell
5. Leo Pulcini
6. Juri Vips
7. Lirim Zendeli
8. Niko Kari
9. Devlin Defrancesco
10. David Beckmann