Ein paar Zahlen zum Einstieg: 1.200 Reifen schickte Bridgestone von seinem Technik Centre in Tokio zum Nürburgring. Die sechs Michelin-Teams spulten derweil seit Jahresbeginn ganze 120.000 Testkilometer ab. Der Reifenkrieg ist also voll im Gange.

Am kommenden Wochenende erreicht er die Eifel. "Es ist traditionell schwierig die richtige Reifenmischung für diese Strecke zu wählen", sagt Michelin-Motorsportdirektor Nick Shorrock. "Die Temperaturen variieren hier stark und in diesem Jahr könnte das noch mehr der Fall sein, da das Rennen drei Wochen früher als gewohnt stattfindet."

Aus diesem Grund bringen die Franzosen Pneus mit einem "ziemlich breiten Funktionsfenster" mit. "Aufgrund der Wetterunbeständigkeit müssen die Reifen in einem relativ großen Funktionsbereich arbeiten", bestätigt Bridgestone-Technikchef Hisao Suganuma. "Unsere Mischungen kommen aus dem weichen Bereich unserer Produktionspalette, da die Streckenoberfläche relativ glatt ist und die Wetterbedingungen ebenfalls kühl sein werden."

"Die Reifen müssen schnell und konstant sein", fügt Shorrock hinzu, "selbst wenn die Wettervorhersage so unbeständig wie in Imola ist." Besonders der Grip in den ersten Kurven ist laut Suganuma wichtig. "Unsere Reifen haben eine gute Performance auf der ersten Runde", lässt sich Shorrock davon nicht einschüchtern. "Aber wir haben auch Fortschritte bei der Konstanz gemacht."

Vor Regen hat Michelin ebenfalls keine Angst. "Das bereitet uns keine Sorgen", so Shorrock. "Die Rundenzeiten im Freien Training in Australien haben gezeigt, welche Fortschritte Michelin auf diesem Gebiet gemacht hat." Aber auch bei Bridgestone stand die Entwicklung seit dem ersten Saisonsieg in Imola nicht still. "Der Europa GP wird ein Schlüsselrennen für uns", sagt Motorsportdirektor Hiroshi Yasukawa.

"Nach dem Sieg in Imola ist es wichtig, unsere Entwicklungen weiter voranzutreiben", kündigt Suganuma an. "Die letzten Tests in Le Castellet und Fiorano waren dabei sehr hilfreich, besonders da einige Tage unter nassen Bedingungen stattfanden."