Flügel-Salat rund um Michael Schumacher und seinen Ferrari: Rennleiter Jean Todt hatte schon in Malaysia kryptisch erklärt, wenn die FIA eine technische Änderung von Ferrari fordere, werde man dem selbstverständlich nachkommen.

In Sepang hatte es, so allgemeiner Wissensstand, die Warnung des technischen Delegierte Charlie Whiting gegeben, man werde die umstrittenen Ferrari-Flügel zwar für dieses eine Rennen noch akzeptieren, für Melbourne müsse das aber geändert werden. Zumindest erklärte Honda-Teamchef Nick Fry damals, von der FIA dementsprechend informiert worden zu sein - weshalb die acht Teams, die den Frontflügel der Roten beanstandet hatten, auch auf einen Protest verzichteten.

Auch englischen Journalisten gegenüber hatte sich Whiting dementsprechend geäußert... Weltmeister Fernando Alonso hatte ja bei der Pressekonferenz sogar ironisch gemeint, man werde Ferrari dann in Australien wohl mit einem ziemlich veränderten Auto sehen...

Vereinfacht gesagt, ging es darum, dass sich der Ferrari-Flügel unter Belastung stärker als vom Reglement vorgesehen verformt, was aerodynamische Vorteile bringen soll. Die Krux an der Sache: Da während der Fahrt natürlich nicht gemessen werden kann, gibt es nur indirekte Beweise durch Fernsehbilder. Michael Schumacher erklärte jetzt freilich in Melbourne, die FIA habe doch gar nichts beanstandet. Und ein Ferrari-Sprecher bestätigte zwar, dass man hier mit einem veränderten Flügel fahren werde, "aber nur, um unsere Leistungsfähigkeit zu verbessern, nicht, weil irgendetwas von uns verlangt wurde."

Auch BMW und McLaren-Mercedes mussten Kleinigkeiten an ihren Heckflügeln ändern - hier ging man offener mit dem Thema um. "Das war aber auch überhaupt kein Problem, das ist eine winzige Sache", erklärte BMW-Motorsport-Direktor Dr. Mario Theissen. "Und das wird auch unsere Performance überhaupt nicht beeinflussen."