Als Fünfter und Sechster im Qualifying - mit offensichtlich wieder ziemlich schweren Autos - gehören Juan Pablo Montoya und Kimi Räikkönen sicher zu den absoluten Favoriten für den Malaysia GP. Doch mindestens genauso intensiv wird in der Formel 1 schon jetzt darüber spekuliert, wo die beiden Silberpfeil-Piloten wohl 2007 fahren werden.

Nicht nur weil Räikkönen-Manager Steve Robertson es immer wieder dementiert, glauben nicht wenige Insider, dass es die immer wieder kolportierte endgültige, unwiderrufliche Entscheidung von Räikkönen für Ferrari noch gar nicht gibt.

Wieso auch? Räikkönen ist die heißeste Aktie an der Fahrerbörse - jedes Team würde sich wohl darum reißen, ihn zu bekommen. Also kann und wird der Finne, der unbedingt so schnell wie möglich Weltmeister werden möchte, sicher mindestens bis zur Saisonmitte abwarten wollen, wie sich die Leistungskurve der einzelnen Teams weiter entwickelt.

Renault, Ferrari oder doch McLaren? Kimi hat die Wahl., Foto: Sutton
Renault, Ferrari oder doch McLaren? Kimi hat die Wahl., Foto: Sutton

Nicht nur die von Ferrari, auch die etwa von Toyota - oder vielleicht auch die längerfristigen Perspektiven von Renault, wo ja mit dem Wechsel von Weltmeister Fernando Alonso zu McLaren auch ein Platz frei wird. Flavio Briatore soll Räikkönen schon ein Angebot gemacht haben - in skandinavischen Zeitungen ist von 48 Millionen Dollar die Rede.

Zweitens ist die Entscheidung von Michael Schumacher, ob er bei Ferrari weitermacht oder nicht, bestimmt mit entscheidender als das Räikkönen darstellt, der immer behauptet, ihm würde es überhaupt nichts ausmachen, mit Schumacher in einem Team zu fahren. Umgekehrt wird nämlich sicher auch ein Schuh daraus: Ob es sich ein Michael Schumacher wirklich antun will, gegen den jungen, unglaublich schnellen Räikkönen ankämpfen zu müssen? Oder ob er, wenn er weiter machen will, dann nicht doch seinen ganzen politischen Einfluss bei Ferrari geltend machen würde, um eine solche Konstellation zu verhindern?

Und drittens sollte man wohl die Möglichkeit nicht ausschließen, dass sich Räikkönen am Ende doch entscheidet, bei McLaren-Mercedes zu bleiben. Dass er wieder ein sehr schnelles Auto hat, muss ihm spätestens in Bahrain klar geworden sein, für das Rennen hier in Malaysia erklärte ihn der heutige Williams- und frühere McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz schon zum Favoriten. Sollte es jetzt auch noch mit der Zuverlässigkeit klappen und vielleicht sogar mit dem lang ersehnten WM-Titel, dann bestünde ja auch kein so besonders guter Grund zum sofortigen Wechsel. Vor allem nicht, wenn Michael Schumacher noch ein bisschen bleibt. Räikkönen könnte unter diesen Umständen ganz gelassen darauf warten, sich seinen Ferrari-Traum, den er tief im Herzen sicher hat, eben ein bisschen später zu erfüllen...

Kimi kann sich sein Team aussuchen., Foto: Sutton
Kimi kann sich sein Team aussuchen., Foto: Sutton

Dann gäbe es eben 2007 bei McLaren-Mercedes die Traumpaarung Räikkönen und Alonso - und Juan Pablo Montoya müsste sich einen neuen Job suchen. Der Kolumbianer, bis jetzt von Räikkönen meist deutlich in den Schatten gestellt, machte sich ja sowieso gleich zu Saisonbeginn mit ständiger Kritik an Auto und Motor nicht gerade beliebt, Teamchef Ron Dennis ließ da schon mal die Bemerkung fallen, jeder Fahrer bei McLaren, der glaube, woanders besser aufgehoben zu sein, habe selbstverständlich die Freiheit, zu gehen.

Dass sich Montoya sowieso schon mal anderweitig umgehört, sich unter anderem bei Red Bull, bei BMW und bei Toyota angeboten haben soll - Red Bull Chef Dietrich Mateschitz hat ja schon Interesse gezeigt. Außerdem gibt es über Sponsor Telefonica einen Kontakt zu Renault - die spanische Telefongesellschaft hätte dort gerne wieder einen spanisch sprechenden Piloten im Cockpit und ein Südamerikaner würde dank der Telefonica-Ambitionen auf dem dortigen Markt besonders gut passen..