Es war heiß, es war schwül und es bot sich das gewohnte Freitagsbild: Wenig Fahrbetrieb bei den Stammfahrern, viele Runden für die Tester und Bestzeit für Alexander Wurz. Bester Nicht-Testfahrer wurde der Ex-Teamkollege des Österreichers: Juan Pablo Montoya auf Rang 4.

Der Rundengeiz Die Fahrer haben es schon vor dem Wochenende befürchtet: Nach der ersten Bewährungsprobe für die neuen V8-Motoren in der Wüste von Bahrain, hielt am Freitagmorgen der Rundengeiz vermehrt Einzug in Malaysia. Statt auf der Rennstrecke Gas zu geben, saßen die Piloten tatenlos in den Motorhomes oder Boxen herum. Das Sinnbild des Rundensparens stellte Fernando Alonso dar: Der Spanier saß während des 1. Freien Trainings zunächst mit Chefrenningenieur Pat Symonds und Teamboss Flavio Briatore in der Hospitality und ließ danach eine Fotosession über sich ergehen. Ins Lenkrad griff er erst nach einer halben Trainingsstunde. Wie die meisten seiner Kollegen absolvierte aber auch der Weltmeister nicht mehr als eine Installationlap.

Die Zwischenfälle Angesichts der fehlenden Fahraction, kam es in den ersten 60 Minuten in der Hitze von Malaysia nur zu einem Ausfall von Tiago Monteiro. Der Portugiese rollte mit seinem M16 antriebslos am Streckenrand aus und bescherte den Streckenposten damit eine schwierige Bergung. Denn der schwarz-rote Bolide erwies sich nicht nur auf der Strecke, sondern auch an deren Rand als zickig.

Die Technik Noch setzte die viel zitierte Gluthitze von Sepang den Motoren und Fahrern nicht so stark zu. Doch das wird sich an den kommenden drei Tagen ändern. Dann stehen die neuen V8-Motoren abermals im Mittelpunkt: Wie viele überstehen nach Bahrain auch noch die Feuertaufe in Malaysia? Weniger solche Sorgen haben Felipe Massa, David Coulthard, Jacques Villeneuve und Giancarlo Fisichella: Sie treten mit neuen Aggregaten an. Eine Garantie für ein problemfreies Wochenende ist das in Sepang allerdings nicht.

Die Reifen Wie üblich lässt sich nach der ersten Trainingsstunde noch nicht viel über das Kräfteverhältnis sagen. Das gilt auch für das neu entbrannte Duell zwischen Bridgestone und Michelin. Die ersten Zeiten der Top-Teams lassen jedoch darauf schließen, dass auch am zweiten Rennwochenende des Jahres kein allzu großer Unterschied zwischen den beiden Reifenherstellern besteht. Mehr Aufschluss wird das 2. Training bringen.

Die Platzierungen Wurz, Kubica, Davidson: Was sich anhört wie das Ergebnis der letzten Tests in Valencia, ist die Rangordnung im 1. Freien Training zum Großen Preis von Malaysia. Erst auf dem vierten Platz reiht sich mit Juan Pablo Montoya der schnellste Stammpilot ein. Der Kolumbianer weist allerdings schon 1,7 Sekunden Rückstand auf die österreichische Bestzeit auf. Die weiteren Positionen belegen Coulthard, M. Schumacher, Massa, Doornbos, R. Schumacher und Klien. Insgesamt erzielten nur 19 der 28 mehr oder minder Aktiven eine Rundenzeit. Die beiden Williams- sowie Honda-Stammpiloten gingen sogar gar nicht auf die Strecke und überließen die Testarbeit komplett ihrem dritten Mann.

Die Analyse Für den Rest des Wochenendes lässt sich aus diesem Ergebnis kaum etwas ableiten. Für sinnvolle Aussagen über ein möglicherweise verändertes Kräfteverhältnis, müssen wir zumindest das zweite Freie Training abwarten. Eins sollte aber schon jetzt feststehen: Auch in Malaysia liegt das Feld eng beisammen. Spannung ist garantiert.