"Flavio wurde in gewisser Weise betrogen." So begann F1-Zampano Bernie Ecclestone in der letzten Woche seine Analyse des Sensationswechsels von Weltmeister Fernando Alonso zu McLaren Mercedes.

Mr. E hätte sich eine gemeinsame Pressemitteilung der beiden Intimfeinde Ron Dennis und Flavio Briatore gewünscht, um auf diese Weise den Italiener nicht als großen Verlierer dastehen zu lassen. "Die Vorgangsweise von Dennis war nicht intelligent", kritisierte Ecclestone den Ablauf des Überraschungscoups der Weihnachtswoche.

Ein anderer mächtiger Mann der Formel 1, der in den vergangenen Tagen abermals ebenso mächtige Kritik für seine Regeländerungen einstecken musste, ist FIA-Präsident Max Mosley. Dieser findet allerdings überhaupt nichts Schlechtes am Alonso-Deal.

"Alonsos Wechsel zu McLaren ist etwas tolles und interessantes", verriet Mosley der Gazzetta dello Sport. "Ich bezweifle, dass Briatore von diesem Deal nichts wusste", widerspricht er sowohl Ecclestone als auch Briatore. Dieser hatte am Tag nach der Schockmeldung beteuert: "Ich war zu keiner Zeit direkt oder indirekt in den Verlauf dieser Verhandlungen involviert. Er hat McLaren auf eigene Faust kontaktiert und mit ihnen verhandelt."

Aber egal wie: Mosley empfindet so oder so nichts "Unmoralisches" an der Vorgehensweise. "Ich wäre besorgt, wenn alles geheim abgelaufen wäre, aber wenn alles im Sonnenlicht geschieht, bin ich davon nicht schockiert."

Ferrari-Präsident Luca di Monzetemolo zweifelte unterdessen die frühe Bekanntgabe des Wechsels an. "Wenn wir das gemacht hätten, würden 90% der Medien uns kreuzigen. Manche Ankündigungen sollten einfach später gemacht werden. Etwas ein Jahr vorher bekannt zu geben, ist eine Strategie die Ferrari nicht verfolgt." Ob dies ein Hinweis darauf ist, dass der Räikkönen-Deal doch schon in trockenen Tüchern ist und nur noch nicht verkündet wurde?