Yuki Tsunoda hat nach einem guten Start in die Formel-1-Saison 2024 seinen ersten Ausfall zu verzeichnen. Für das Aus beim Großen Preis von China kann er allerdings nichts. Diese Schuld liegt bei Kevin Magnussen, der mit einem ungestümen Manöver den Japaner aus dem Grand Prix eliminierte.

Der Vorfall trug sich nach dem ersten Safety-Car-Restart in Runde 27 zu: Magnussen versuchte Tsunoda in Kurve 6 von weit hinten innen auszubremsen, rutschte am Kurvenausgang aber etwas nach außen und traf somit den Racing-Bulls-Pilot am rechten Hinterrad. "Ich bin sehr frustriert, wenn ich denke, wo ich gelandet bin. Vor allem, weil ich ihm sehr viel Platz gelassen habe. Ich bin sehr genervt", ärgerte sich Tsunoda.

Kevin Magnussen versteht Strafe nicht: Rennunfall!

Kevin Magnussen sah das genau andersherum. Weil Tsunoda ihm durch den Scheitelpunkt der Kurve viel Raum ließ, ging er davon aus, dass der Japaner sich vertan hatte. "Es sah für mich so aus, als ob er sehr weit ging, und dann hat er die Kurve doch genommen und ich war in meiner Rotation gefangen", erklärte er seinen Blickwinkel.

"Ich konnte nichts mehr machen", bilanzierte der Haas-Pilot. Der Däne plädierte wenig überraschend auf einen Rennunfall: "Ich denke wir haben beide uns gegenseitig ein bisschen falsch gelesen." Die Stewards sahen das anders und belegten den 31-Jährigen mit einer Zeitstrafe von zehn Sekunden und zwei Strafpunkten.

Die Rennkommissare hielten fest, dass Magnussen erst spät für die Kurve gebremst hatte, und kamen unter Berufung auf die Videoaufnahmen und die GPS-Daten zum Schluss, dass die Schuld vorwiegend auf seiner Seite lag.

Pleiten-Wochenende für Yuki Tsunoda: Wo ist die RB-Pace hin?

Für Tsunoda war der Ausfall ein passender Abschluss zu seinem wohl bislang schlechtesten Rennwochenende in dieser Formel-1-Saison. Er konnte über die gesamte Dauer des China-Wochenendes keinen Stich gegen Teamkollege Daniel Ricciardo setzen, der ebenfalls nach einer Kollision unverschuldet ausfiel, und fand seit Freitag keinen Reim darauf, warum.

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"Ich habe das Gefühl, an diesem Wochenende hat irgendetwas nicht gepasst. Schon von FP1 an hatte ich komplett keinen Grip am Heck", rätselte er nach dem Aus beim Formel-1-Rennen in China weiter. Mit Startplatz 19 war seine Ausgangslage für den Grand Prix auch eher bescheiden. "Ich war glücklich mit den Positionen, die ich im Rennen bis [zum Unfall] gutgemacht habe, aber die Pace selbst war noch immer nicht großartig", so Tsunoda. Bei seinem Aus kämpfte er um P13.

Bis zum nächsten Formel-1-GP in Miami hofft Tsunoda, dass RB eine Antwort darauf findet, warum an diesem Wochenende seine Performance plötzlich so weit hinter jener von Ricciardo zurücklag. Sein Unfallgegner Kevin Magnussen befand sich übrigens in einer ähnlichen Situation.

Auch er ging nach einem Q1-Aus von einem schlechten Startplatz ins Rennen, und auch er lag weit hinter seinem Teamkollegen. Nach dem Crash mit Tsunoda blieb Magnussen zwar im Rennen, aber da auch er einen Reifenschaden erlitt, eine Strafe erhielt und fast bis ans Ende des Feldes zurückfiel, ging er leer aus. Im Ziel belegte Magnussen die 16. Position.