Fahrer-Ranking Japan: Red Bulls 2025er-Kandiaten im Noten-Fight

Haben wir nicht dieses Wochenende noch viel zu wenig Fahrermarkt-Gerüchte quer über die Formel 1 verteilt? Keine Angst, damit fangen wir nicht beliebig hier im Fahrer-Ranking von Motorsport-Magazin.com an. Kommen aber nicht umhin zu bemerken, dass sich einige der heißesten Kandidaten auf der Fahrerstrecke von Suzuka dicht hinter dem wenig überraschenden Sieger Max Verstappen (Gesamt-Schnitt 1,16) eingefunden haben.

Zwar sind erst vier Rennen um, aber das Rennen um das Red-Bull-Cockpit ist zweifelsohne eröffnet. Die noch ohne Verträge für 2025 fahrenden Carlos Sainz, Yuki Tsunoda und Fernando Alonso fechten in Japan daraufhin den zweiten Platz aus. Und vergessen wir nicht: Das MSM-Ranking ist bewährtes Tool für Red-Bull-Fahrerentscheidungen! Nyck de Vries wurde 2023 just dann gefeuert, als er auf den letzten Platz im Jahres-Ranking abgerutscht war.

Sainz, Tsunoda, Alonso: Motiviert vom Fahrermarkt?

Wieder ist es in Japan der seit Saisonstart entfesselt fahrende Carlos Sainz, der sich mit einem starken Schnitt von 1,23 den zweiten Ranking-Platz holt. Wieder hat er sich auf der Strecke und im Ranking klar gegen Charles Leclerc behauptet. Leclercs Niederlage im Qualifying resultierte in Ranking-Platz sieben, obwohl er sich im Rennen mit einer starken Comeback auszeichnete.

Sainz schlägt auch zwei Fahrer, die beide Japan zu den besten Rennen ihrer Karriere zählen. Yuki Tsunoda belegt mit Notenschnitt von 1,41 knapp Platz drei, bei ihm war es vielleicht sogar DAS beste Rennen der Karriere. Er schlägt Altmeister Fernando Alonso (1,44). Dessen Einschätzung, dass Japan 2024 eines seiner fünf besten Rennen sei, teilen zumindest die MSM-Leser nicht. Die Redaktion zeichnet ihn allerdings - wie Verstappen, Sainz und Tsunoda - mit drei Sehr Gut aus.

Diese vier Fahrer, die zumindest theoretische Chancen auf das Red-Bull-Cockpit haben, schlagen alle den, der den Platz aktuell hält. Zwar war Sergio Perez' Gesamtnote mit 1,89 die beste seiner Saison, dennoch bleibt er auf dem sechsten Platz hängen. Sogar Lando Norris schlägt ihn, obwohl Perez von den MSM-Lesern besser benotet wurde. Zwei von drei möglichen Sehr Gut der Redaktion hievten Norris jedoch vorbei auf Platz fünf.

Dauer-Patienten Sargeant & Stroll wieder ganz hinten

Den letzten großen Namen im Red-Bull-Rennen, Daniel Ricciardo, wird man vorne nicht finden. Zwar wurde er für seinen Startcrash mit Alex Albon nicht bestraft, aber die Schuld lag doch eher bei ihm als beim Williams-Piloten. Obendrauf unterlag er im Qualifying wieder Tsunoda. Ein mageres Wochenende wurde es so am Ende wieder für Ricciardo, der den Weg aus dem Ranking-Keller nicht findet.

Immerhin ist er weder Lance Stroll noch Logan Sargeant. Letzterer verunfallte im 2. Training, stand im Rennen einmal im Kies, wurde Letzter, und belegte auch im Ranking mit 4,69 den letzten Platz. Aber nur knapp vor Lance Stroll. Der wurde von den MSM-Redakteuren mit drei Fünfern noch härter abgestraft als Sargeant, kam aber in der Leserwertung besser weg. Mit 4,63 rettet er den vorletzten Platz über die Linie.

Strategie-Schlacht von Japan zweites gutes Rennen in Serie

Auch wenn die Einschaltquoten ob der frühen Stunde und der recht klaren Ausgangslage weder in Deutschland noch in Österreich die halbe Million knacken konnten, so wurden jene, die tatsächlich einschalteten, mit solider Strategie-Unterhaltung belohnt. Mit einer Gesamt-Note von 2,48 reiht sich Japan knapp hinter Australien in der Saisonwertung ein. Allerdings dank einer gütigen Redaktions-Note von 2,33.

• Lesernote Rennen: 2,62
• MSM-Note Rennen: 2,33
• Gesamtnote Rennen: 2,48

Fahrerranking Japan 2024: Die MSM-Noten

F1-Fahrerranking Japan 2024: Härtefälle der Redaktion

Christian Menath
Positiver Härtefall: Sergio Perez
Negativer Härtefall: Pierre Gasly
Natürlich war Sergio Perez in Suzuka nicht auf Verstappen-Niveau. Natürlich half der stark abbauende Pirelli-Reifen dabei, den Abstand im Qualifying kleiner aussehen zu lassen. Natürlich sind 12,5 Sekunden Rückstand im Rennen auch nicht gerade wenig. Aber nach seinem absoluten Tiefpunkt in Suzuka im letzten Jahr ist Perez 2024 wieder genau das, was er sein soll: Ein starker Nummer-2-Fahrer. Pierre Gasly soll mehr als Nummer-2-Fahrer sein. Klar, dass man in diesem Alpine nicht glänzen kann. Aber 0:4 im Qualifying gegen Esteban Ocon, dazu auch im Rennen meist hinter dem Teamkollegen, das ist zu wenig für seine Ambitionen.

Florian Niedermair:
Positiver Härtefall: Yuki Tsunoda
Negativer Härtefall: Logan Sargeant
Wenn die Top-5-Teams einmal einen Punkt liegen lassen, dann muss man im Hinterfeld zur Stelle sein. Lance Stroll sei Dank war in Suzuka so ein Rennen. Und einmal mehr war es Yuki Tsunoda, der die Lücke ausfüllte. Im Qualifying war er schon der Sieger der Formel 1.5, im Rennen noch einmal. Da wird ein Punkt zurecht gefeiert wie ein Sieg - erst recht beim Heimrennen. Am anderen Ende der Skala befindet sich Logan Sargeant. Vor zwei Wochen habe ich noch Alex Albon an dieser Stelle in die Kritik genommen, nachdem er ein Auto des Ersatzchassis-losen Williams-Teams zerlegt hatte. Also ist es nur fair, dass diesmal sein Teamkollege an der Reihe ist. Sargeant hat sich aber auch redlich um den negativen Härtefall bemüht. Ein großer Unfall im Training nach einem Fahrfehler, dann ein peinlicher Ausrutscher im Rennen - wieder Fahrfehler. Als würde er sagen wollen: Ja, ihr habt in Melbourne die richtige Entscheidung getroffen.

Markus Steinrisser
Positiver Härtefall: Carlos Sainz
Negativer Härtefall: Lance Stroll
Ich würde anstelle der Teams, die noch Cockpits zu vergeben haben, nicht zu lange mit Carlos Sainz herumspielen. Ihn glasklar über Charles Leclerc zu setzen, das traue ich mich auch nach drei Rennen noch nicht, aber man sollte bei Mercedes und Red Bull jetzt schon einmal eingestehen, dass hier ein hervorragender Fahrer auf dem freien Markt wartet. Aston Martin könnte sich an der Stelle auch eingestehen, dass man da einen Fahrer im Cockpit hat, der bei der überwiegenden Mehrzahl der Rennen nicht abliefern kann. Mit Sainz und Fernando Alonso im Cockpit würde man dem Anspruch eines Werksteams bewusst, nicht wahr? Aber haben wir uns bei dem Thema nicht schon viel zu oft wiederholt?

Die Top-5 im MSM-Saisonranking 2024 nach Japan

Ein weiteres Rennwochenende übersteht Carlos Sainz zumindest nach Notenschnitt an der Spitze, aber Verstappen hat jetzt drei der vier MSM-Tagessiege geholt. Immer noch bei null Punkten hält der hart bewertete Lewis Hamilton. Nur Gasly, Sargeant und Ricciardo können das noch von sich sagen. Valtteri Bottas hat mit einem guten Japan-Auftritt (und vor allem mit einer guten Redaktions-Note, einer glatten Zwei in Japan für ein gutes Rennen mit unglücklicher Strategie) erstmals im Ranking angeschrieben.

So funktioniert das MSM-Fahrerranking

Langjährige MSM-Leser kennen das Ranking bereits, das inzwischen bewährte System der Vorjahre geht 2024 bereits in sein sechstes Jahr. Direkt nach dem Zieleinlauf jedes Grand Prix rufen wir euch in unserem Formel-1-Liveticker zum Rennen und hier im Artikel zur Benotung aller 20 Piloten auf. Bis zum nächsten Mittag (bei abendlichen Übersee-Rennen auch länger) könnt ihr bewerten, was das Zeug hält.

Aus dem Mittelwert eurer Noten ergibt sich für jeden Fahrer eine Lesernote. Parallel zu euch benoten auch wir, die MSM-F1-Crew rund um Christian Menath, Florian Niedermair und Markus Steinrisser, ebenfalls die Leistungen aller Fahrer an dem betreffenden Wochenende. Auch aus unseren Urteilen bilden wir einen Mittelwert - die MSM-Note. Die Gesamtnote entsteht im letzten Schritt durch den Mittelwert aus User- und MSM-Note zu gleichen Teilen. Bei Gleichstand im finalen Ranking entscheidet die beste Einzelnote.

Als kleines Extra liefert jeder Redakteur seine persönlichen Härtefälle des Wochenendes, indem er wählt und erklärt, welcher Fahrer ihm besonders aufgefallen ist. Einmal im positiven und einmal im negativen Sinn. Online geht das Gesamtergebnis immer um 18:00 Uhr am Tag nach dem Rennen.