Zum gleichen Zeitpunkt 2023 stand Fernando Alonso schon zweimal auf dem Podest und Aston Martin war zweite Kraft hinter Red Bull. 2024 blieb das Team aus Silverstone bisher hinter ihren Erwartungen. Zwar besser im DRS und auf eine Runde, aber Schwächen im Renntrimm. Das soll sich in Australien ändern. Mit Experimenten, und Alonsos Spezial-Jetlag-Taktik.

Fernando Alonso: Doppelter Schlaf, doppelte Performance

"Ich schlafe sehr viel", verrät uns Fernando Alonso sein Geheimnis gegen den Australien-Jetlag. Anders als Nico Rosberg braucht er dafür keinen Jetlag-Coach. "Ich schlafe nach europäischer Zeit und dann nochmal nach lokaler. Ich bekomme also doppelt so viel Schlaf, das ist gut!"

2023 landete Fernando Alonso hinter Max Verstappen und Lewis Hamilton am Podium, Foto: LAT Images
2023 landete Fernando Alonso hinter Max Verstappen und Lewis Hamilton am Podium, Foto: LAT Images

Mit 42 Jahren weiß der Asturier mittlerweile, wie er gut mit (zu) vielen Reisen umgeht. Mit noch mehr Reisen. "Ich versuche so viel Zeit wie möglich zuhause zu verbringen. Das macht nicht unbedingt Sinn, wenn du in zwei Wochen nach Japan musst, aber ich fühle mich besser zuhause", so Alonso.

"Ich versuche mich auf die technischen Aspekte des Fahrens zu konzentrieren", verrät der Aston-Martin-Pilot weiter seine Routinen. Besonders im ersten Saisondrittel aufregend, auch nach mehr als 20 Jahren in der Formel 1. "Die ersten sechs, sieben Rennen ist es unglaublich, wie viel wir über das Auto lernen."

Aston Martin in Australien auf Rennpace-Spurensuche

Die Daten aus den ersten zwei Rennen wollen in Australien nun umgesetzt werden. Das heißt: Eine Menge Setup-Experimente, die Astons Achillesferse Reifenverschleiß in Angriff nehmen sollen. "Ich kann es kaum erwarten, in den Freien Trainings ins Auto zu springen!", freut sich Alonso allerdings schon darauf.

"In Jeddah haben wir einen Schritt nach vorn gemacht. In Bahrain waren wir eine Minute hinter dem Führenden, in Jeddah 34 Sekunden", meint der Spanier. "Wir haben die Distanz also reduziert. Das wollen wir beibehalten!" Auch wenn dafür weiter Qualifying-Pace geopfert werden muss.

Upgrades in den nächsten Rennen (Kleinigkeiten schon in Australien) sollen zusätzlich Abhilfe schaffen. "Das Auto verhält sich sehr anders", sieht Lance Stroll bei sich selbst auch noch Upgrade-Potenzial. In Saudi-Arabien verunfallte er zweimal selbstverschuldet, während der Teamkollege P5 holte.

Crash von Lance Stroll im Aston Martin
Lance Strolls Rennen in Jeddah endete in Runde 22, Foto: LAT Images

"Es hat mehr Downforce und mehr Grip, aber auch ein paar Sachen, an die man sich gewöhnen muss", hat sich der Kanadier aber mittlerweile wieder beruhigt. "Es gibt noch viel zu lernen. Zum Beispiel wie man das richtige Setup wählt, um möglichst viel Rundenzeit herauszuholen."

Auch von seinem Ausraster, als sein Renningenieur fragte, ob er das verunfallte Auto zurück zur Box bringen kann. "Da sind einfach so viele Computer, keiner schaut mehr TV", schmunzelt Stroll. In Australien hat er zum letzten Mal Ben Michell im Ohr, ab Japan bekommt er mit Andrew Vizard einen neuen Renningenieur.

Zuvor versucht Aston Martin, mit eines ihrer besten Saisonergebnisse des vorigen Jahres zu wiederholen: P3 (Fernando Alonso) und P4 (Lance Stroll) die Ausbeute vom Chaos-Rennen in Melbourne. "Und mit 300 Sachen herumfahren hilft auch ziemlich gut gegen den Jetlag", scherzt Stroll.