Red Bull lässt sich 2024 nicht lumpen. Nicht nur, dass die amtierenden Weltmeister am Donnerstag in Milton Keynes bei einer echten Live-Show das neue Auto enthüllen - dieses neue Auto ist auch noch technisch spektakulär. Team und Fahrer, angefangen bei Max Verstappen, liefern die ersten Kampfansage für die neue Saison,

"Ich glaube, ich habe die Zeichnungen beim letzten Rennen in Abu Dhabi gesehen", erinnert sich Verstappen zurück. "Da dachte ich mir: 'Wow! Das ist schon ziemlich anders.' Sie waren nicht konservativ." Frontflügel, Seitenkästen und Motorabdeckung stechen schon auf den ersten Blick ins Auge. Eine erste Analyse der Änderungen im Detail gibt es hier:

Während der Großteil der Formel 1 bei zahlreichen Details Anleihen an den letzten Designs von Aero-Guru Adrian Newey nimmt, beschreitet Red Bull jetzt neue Pfade. "Kontrollierte Aggression", so lautet die Beschreibung von Verstappen. Teamchef Christian Horner führt weiter aus: "Eine aggressive Evolution des erfolgreichsten Autos der Formel-1-Geschichte."

Red Bull will nicht rasten: Stillstand in der Formel 1 Rückschritt

Natürlich sprechen die Ergebnisse des Vorjahres vielleicht auf den ersten Blick dagegen, Risiken einzugehen. Nur ein Rennen hat das letztjährige Auto nicht gewonnen. Aber jeder in der Formel 1 weiß schließlich, wie gefährlich Stillstand sein kann. "Sie haben sich nicht auf den Lorbeeren ausgeruht, und wie ihr seht, haben sie die Grenzen mit dem Auto weiter ausgelotet", verdeutlicht Horner.

Präsentation Red Bull RB20
Erste Studio-Fotos vom neuen Red Bull RB20, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

"Wir sehen, dass viele andere Autos sich vom RB19 beeinflussen haben lassen", erinnert Horner. Er rechnet damit, dass die für 2024 stabilen Technischen Regeln der Formel 1 zwangsweise das Feld zusammenschieben. Jeder sieht die Lösungen der anderen, und bekommt im dritten Jahr der Ground-Effect-Regeln ein immer besseres Gefühl dafür, was funktioniert und was nicht. In Sachen grundsätzlichem Design haben alle Teams sich inzwischen etwa der Downwash-Philosophie angenähert.

Der Red-Bull-Vorsprung ist also bei weitem nicht sicher. Erst recht, wenn die Konkurrenz alle Red-Bull-Tricks versteht. Sowohl Aston Martin als auch McLaren gaben in den letzten Tagen bei ihren Präsentationen vorsichtige Kampfansagen zumindest in Richtung Siege aus und stellten die These auf, dass Red Bull sehr wohl schlagbar sei.

Verstappen zuversichtlich: Red Bull hat nächsten Treffer gelandet

Also müssen neue Tricks her, neue Designs, das untermauert Horner: "Man wird es zweifellos in den nächsten Tagen zerpflücken. Ich denke, die kreative Energie im Team war sehr stark, und man sieht das in einigen der Lösungen, die sie gefunden haben. Das ist keine konservative Evolution. An diesem Auto gibt es einige tolle Innovationen."

"Das mag ich an diesem Team", sagt Verstappen. "Sie wissen, dass wir ein gutes Paket hatten, aber sie gehen das Risiko ein, alles rauszuholen, und es noch besser zu machen." Was genau das Team mit dem Umbau adressieren wollte, verrät es natürlich nicht. Sergio Perez bleibt nach ersten Simulator-Runden vage: "Schwer zu sagen, aber womöglich sind wir in langsamen Kurven in einem besseren Fenster."

Außer Frage steht für Verstappen der Erfolg: "Ob das Team einen Fehler gemacht hat? Nein, da gibt es keine Anzeichen, dass wir einen Fehler gemacht haben, nein." Natürlich eine Bemerkung mit Sternchen: Erst wenn das Auto auf der echten Rennstrecke fährt, lässt sich Erfolg messen. Man denke nur an die letzten beiden Jahre von Mercedes. "Mein Team macht keine Fehler." - Zitat Lewis Hamilton. Februar 2022.