"Von Anfang an hat sich unsere Rennsport-DNA durch alles gezogen, was wir tun." Auf den Social-Media-Kanälen von Ferrari war in den letzten Tagen verdächtig viel Wasser zu sehen.

Ein 46-sekündiger Teaser kündigte an: "Wir haben neue Horizonte im Visier. Rennen zu fahren, wo wir noch nie zuvor gefahren sind." Am Mittwoch, dem 24. Januar ist nun fix: Ferrari geht unter die Boots-Bauer. Nicht irgendwelche Boote, sondern Renn-Segelboote.

Ferrari: Formel 1, Sportwagen und Segelboote

Nach den Formel-1-Strecken dieser Welt will Ferrari nun auch die Meere der Welt erobern. Der Plan ist, an Segel-Wettbewerben um den ganzen Globus teilzunehmen. Verwendet wird dabei nur hochmoderne Technik und vom gewonnenen Wissen sollen anschließend alle Abteilungen in Maranello profitieren.

"Die Suche nach Höchstleistungen auf dem Meer wird Innovationen und konkrete Lösungen für die Nachhaltigkeit hervorbringen", heißt es in der Pressemitteilung. "Im Einklang mit der Tradition von Ferrari soll ebenso ein "wichtiger Impuls für die Weiterentwicklung der Sportwagen" erfolgen.

Fernando Alonso war schon 2012 bei Ferrari auf Land und Wasser unterwegs, Foto: Ferrari
Fernando Alonso war schon 2012 bei Ferrari auf Land und Wasser unterwegs, Foto: Ferrari

Ferrari-Chef: Projekt erweitert Rennseele und ist gut für die Umwelt

"Wir begeben uns auf eine aufregende Reise, die unsere Rennseele erweitern wird", so Boss John Elkann. "Mit dieser neuen wettbewerbsfähigen Herausforderung, motiviert durch unser Engagement für Nachhaltigkeit, werden wir über die derzeitigen Grenzen hinausgehen."

Als Teamchef für das wagemutige Unterfangen wurde Giovanni Soldini beauftragt. Der Mailänder gilt als Pionier in der Entwicklung von Renn-Jachten und hat mehr als 30 Jahre Erfahrung als Solo- und Mannschaftssegler. Zweimal umrundete er allein die Welt und kam einmal als Erster, einmal als Zweiter ins Ziel.

"Wir arbeiten an einem wichtigen und zukunftsweisenden Projekt mit einem erstaunlichen technologischen Potenzial, das verschiedene Welten und Kompetenzen auf höchstem Niveau zusammenbringt", freut sich auch Giovanni Soldini auf die Zusammenarbeit.

Giovanni Soldini wird neuer Ferrari-Segel-Teamchef
Giovanni Soldini wird Boots-Teamchef bei Ferrari, Foto: Ferrari

Formel 1 und Segelboote: Ein perfektes Team?

Ferrari ist nicht der erste Sportwagenhersteller, mit dem der 57-jährige Soldini zusammenarbeitet: Mit dem Maserati Multi 70 stellte er einige Rekorde auf, bevor er ihn zum ersten vollelektrischen Rennboot weiterentwickelte. 2024 wurde die elfjährige Zusammenarbeit beendet und Soldini machte sich auf zu Ferrari.

Formel-1-Teams mit Bezügen zum Segelsport sind nichts Ungewöhnliches. Adrian Newey arbeitete mit Ben Ainsly zusammen im America's Cup und ist seit Kurzem auch Jacht-Designer (und bald Besitzer - die Newey-Jacht soll 2024 ausgeliefert werden), James Allison tauschte 2021 Rennwagen gegen Boote, und auch Aston-Martin-Mann Martin Whitmarsh war CEO bei Ainslie Racing.