Der Mexiko-Grand-Prix lief für Alexander Albon und die Williams-Truppe bis zum Qualifying überraschend positiv. Am Freitag konnte der 27-Jährige im ersten Freien Training für ein echtes Ausrufezeichen sorgen und die zweitschnellste Zeit hinter Max Verstappen setzen. Im zweiten Freien Training am Nachmittag verhinderte der leichte Regen und die fokussierte Setup-Arbeit am Boliden des Thailänders ein Top-Ergebnis. Da der ehemalige Red-Bull-Pilot in der Schlussphase im Verkehr steckte, blieb eine finale Zeitenattacke aus. Am Ende des ersten Trainingstages stand für Albon Platz 14 zu Buche.

Am Samstagvormittag konnte der Thailänder seine starke Performance unterstreichen und im dritten Freien Training erneut den zweiten Platz hinter Max Verstappen erobern. Lediglich 0,070 Sekunden trennten Albon dabei von seinem ehemaligen Teamkollegen. Noch deutlicher wurde die starke Leistung des WM-13., wenn Teamkollege Logan Sargeant zum Vergleich herangezogen wird: Der US-Amerikaner kam im dritten Freien Training nicht über eine Zeit von 1:18.718 hinaus und lag damit mehr als sieben Zehntelsekunden hinter Albon.

Williams-Fahrer Alexander Albon
Auf Highspeed-Kursen wie Mexiko ist Albon im Williams besonders konkurrenzfähig, Foto: LAT Images

Albon: Performance-Probleme im Qualifying

Nach den beeindruckenden Trainingsleistungen musste Albon als einer der Favoriten auf die Pole Position gehandelt oder zumindest als erster Verstappen-Verfolger betrachtet werden. Doch die Realität im Qualifying sah anders aus.

Der Williams-Pilot kam bereits im ersten Qualifying nicht an seine Leistungen aus den Trainings-Sessions heran. Das erste Qualifying-Segment beendete Albon mit einer Zeit von 1:18.828 auf dem neunten Rang. Zum Vergleich: im Dritten Training war der Williams-Pilot bereits eine knappe Sekunde schneller unterwegs. Noch während des Qualifyings sprach Albon am Funk von anhaltenden Problemen mit dem Fahrzeug und vermutete einen Schaden am Auto als Erklärung für die fehlende Performance.

In Q2 zitterte der Thailänder dann um den Einzug ins dritte Qualifying, setzte erst kurz vor Schluss die neuntbeste Zeit und sicherte sich somit, vermeintlich, die Teilnahme am finalen Qualifying-Segment.

Albon: Fehlende Pace und Track-Limit-Vergehen

Die Freude über den Einzug in Q3 sollte nur von kurzer Dauer sein: Die Rennleitung hatte bei Albon ein Track-Limit-Vergehen in Kurve zwei entdeckt. Dem 27-Jährigen wurde folglich die betroffene Rundenzeit gestrichen. Die zweitbeste Zeit des Williams-Piloten reichte nur für den 14. Rang - nach den hoffnungsvollen Auftritten aus dem Training eine herbe Klatsche für die Williams-Mannschaft und alle Albon-Anhänger. "Das war wirklich frustrierend", erklärte Albon nach dem Qualifying. "Mir hat einfach die Pace gefehlt. Ich hatte keinen Grip am Hinterrad und musste sogar auf eine Runde meine Reifen managen, um sie bis zum letzten Sektor am Leben zu halten. Ich hatte dasselbe Problem schon zu Beginn des zweiten Trainings und heute schon wieder."

Williams-Fahrer Alexander Albon
Das Rennen wird Albon von P14 aus in Angriff nehmen, Foto: LAT Images

Angesprochen auf das von den Stewards entdeckte Track-Limit-Vergehen, gibt Albon zu Protokoll: "Ich denke nicht, dass ich neben der Strecke war, aber ich weiß es nicht genau."

"Die Rennleitung hat die Track-Limits in Kurve zwei verändert, sie haben die weiße Linie dicker gemalt", führt der Thailänder weiter aus. "Auf dem Bild, was sie von mir gemacht haben, ist mein Auto zur Hälfte in der Luft. Du kannst also nicht genau sehen, ob ich noch auf der weißen Linie bin oder nicht. Aber gut, sie haben diese Entscheidung jetzt getroffen", sagte Albon.