Austin verlangt von den Formel-1-Autos alles ab: Schnelle Kurven in Sektor eins, eine lange Gerade in Sektor zwei, langsame Kurven in Sektor drei. Eigentlich wäre es die perfekte Teststrecke für Updates, wäre da nicht das Wochenendformat: Erstmals findet auf dem Circuit of the Americas auch ein Sprint statt. Heißt: Es gibt nur ein Training, dann geht es in den Parc-ferme. Trotzdem bringen die Teams noch einmal größere Updates, allen voran Haas mit der B-Spezifikation.
"In Mexiko ist die Luft so dünn, in Brasilien ist dann wieder ein Sprint, Las Vegas ist eine neue Strecke", rechtfertigt Teamchef Günther Steiner den Zeitpunkt des Update-Pakets. Das dachten sich offenbar mehr Teams, weshalb die Hälfte des Feldes zum Auftakt des letzten Tripleheaders der Formel-1-Saison 2023 noch größere Änderungen im Gepäck hat. Motorsport-Magazin.com liefert alle Technik-Updates im Überblick.
Red Bull: Keine Aero-Updates.
Ferrari: Keine Aero-Updates.
Mercedes: "Das ist unser letztes großes Update der Saison oder das größte der großen Updates im Saisonverlauf", verplapperte sich Lewis Hamilton in der Pressekonferenz in Austin. "Ich bin wirklich gespannt darauf, wie es sich anfühlt." In der FIA-Liste hört sich das weniger spektakulär an: Mercedes bringt einen neuen Unterboden. Aber bekanntermaßen macht man hier die größten Schritte.
Die Vorderkante des Unterbodens wurde angehoben, die Tunnel dahinter entsprechend angepasst. Die Verteilung der Luftströmung ändert sich dadurch, der hintere Bereich soll sauberer angeströmt werden. Ziel ist es, mit den Änderungen mehr Abtrieb am Heck zu generieren. Um die Balance zu halten, sollen neue Unterbodenkanten vorne mehr Abtrieb erzeugen. Der Bereich der seitlichen Leitbleche an der Unterbodenkante wurde dafür vergrößert.
- Unterboden
- Unterbodenkante
Alpine: Keine Aero-Updates.
McLaren: Keine Aero-Updates.
Alfa-Sauber: In Singapur hatte Sauber ein größeres Update am Unterboden gebracht. In Austin wird dezent nachgelegt. Zum neuen Unterboden gibt es nun auch die dazugehörigen Kanten, die mehr Abtrieb bei weniger Luftwiderstand versprechen. Rund eine Zehntelsekunde erhofft man sich vom Update. Aber Valtteri Bottas warnt: "Bei Unterboden-Updates dauert es durch das Setup meist, bis man sie voll nutzen kann."
- Unterbodenkante
Aston Martin: Vor der Sommerpause setzte bei Aston Martin der Abwärtstrend ein. Eine falsche Entwicklungsrichtung soll dafür verantwortlich gewesen sein. Die ersten Update-Reaktionen darauf waren nur mäßig erfolgreich. In Texas gibt es deshalb erneut ein größeres Update. Neue Unterbodenkanten haben nun das seitliche Leitblech an der Oberseite, nicht mehr an der Unterseite. Teil des Pakets ist auch ein stärkerer Undercut zwischen Unterboden und Seitenkästen. Dazu gibt es eine überarbeitete Diffusor-Geometrie, die zusammen mit einem neuen Beamwing besser funktionieren soll.
- Unterbodenkante
- Diffusor
- Seitenkasten (Undercut)
- Beamwing
Haas: Es ist das wohl größte Update der Team-Geschichte. Dennoch, von einem neuen Auto will Günther Steiner nicht sprechen. Schließlich wurde 'nur' die Aerodynamik angepasst. Radaufhängungen, Seitenaufprallstrukturen, Kühlinstallation und Packaging der Elektronik-Boxen wurden nicht angefasst. Lediglich Kanäle der Seitenkasten mussten für die neue Aerodynamik verändert werden.
Als letztes Team setzt nun auch Haas auf die abfallenden Seitenkästen. Das bedeutet auch eine komplett neue Verkleidung des Motors. Die Kühl-Kiemen konnten dabei verkleinert werden, weil dafür die zentrale Öffnung am Heck größer wurde. Die neuen Seitenkästen funktionieren zusammen mit einem komplett überarbeiteten Unterboden. Von dem verspricht man sich weniger Aero-Empfindlichkeit - vor allem auch bei stärkerem Seitenwind.
- Bremsbelüftung
- Unterboden
- Unterbodenkanten
- Seitenkästen
- Motorabdeckung
- Kühl-Kiemen
AlphaTauri: Red Bulls Schwesterteam gibt nun richtig Gas. Der Rennstall aus Faenza bringt 2023 die meisten Updates aller Teams ans Auto. Erneut gibt es einen überarbeiteten Unterboden inklusive neuer Leitbleche vorne und neuer Unterbodenkanten. Die Leitbleche sollen die Luftverwirbelungen der Vorderräder besser abfangen. Dazu gibt es auch noch Änderungen an der Chassis-Verkleidung vor den Venturi-Kanälen.
Die Änderungen an den Unterbodenkanten sollen die Luft besser absaugen und dadurch mehr Luft durch den gesamten Unterboden jagen. Garniert wird das Paket von einer geänderten Öffnung am Heck, um die Kühlleistung zu maximieren, ohne dem Luftfluss zum Heckflügel zu schaden. Dazu gibt es auch noch Änderungen an den hinteren Bremsbelüftungen.
- Unterboden
- Unterbodenkanten
- Unterboden-Leitbleche
- Motorabdeckung
- Hintere Bremsbelüftung
- Chassis-Verkleidung
Williams: Keine Aero-Updates.
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