Mick Schumacher arbeitet weiter an seiner Zukunft im Motorsport. Die Hoffnung auf ein Cockpit in der Formel 1 für 2024 ist inzwischen minimal, dafür bahnt sich ein Wechsel nach Le Mans an. Bereits länger ist bekannt, dass Alpine mit seinem WEC-Programm die Fühler nach ihm ausgestreckt hat. Alpine-Motorsportchef Bruno Famin bestätigte im September Gespräche und stellte einen möglichen Test in Aussicht.

Dieser Test wird nun Realität. Alpine bestätigte gegenüber Motorsport-Magazin.com, dass der Sohn von Michael Schumacher bereits am Dienstag, den 17.10.2023, in Jerez den WEC-Prototypen der Franzosen fahren wird. Es ist nicht die erste Ausfahrt des A424. Das Alpine-Einsatzteam Signatech testete ihren Le-Mans-Wagen bereits in Le Castellet und zuletzt Anfang Oktober in Aragon.

Trotz Schumacher-Test: Alpine-Fahrer noch nicht fix

Auch wenn das ein weiterer Hinweis darauf ist, dass der ehemalige Haas-Fahrer im nächsten Jahr in Le Mans und in der WEC an den Start geht, ist es noch lange nicht beschlossene Sache. Die Fahrer-Aufstellung der beiden Autos von Alpine in ihrer Comeback-Saison in der Hypercar-Klasse steht noch nicht fest.

Neben Schumacher übernehmen bei den Testfahrten in Jerez auch Charles Milesi, Andre Negrao und Nicolas Lapierre das Steuer. Milesi und Negrao stehen bei Alpine als LMP2-Stammfahrer unter Vertrag und bestreiten in dieser Funktion die noch laufende WEC-Saison 2023. Lapierre ist Test- und Entwicklungsfahrer und war bis 2022 ebenfalls Stammpilot. Im LMP2-Kader befinden sich außerdem noch Olli Caldwell, Andre Negrao, Julien Canal und Matthieu Vaxiviere.

Nach wie vor ist allerdings unklar, wie sich ein möglicher Alpine-Transfer von Schumacher mit der F1-Zukunft des Mercedes-Testfahrers verträgt. Mercedes-Teamchef Toto Wolff erklärte im September, dass von Seiten der F1-Mannschaft einem gleichzeitigen Alpine-Engagement auf der Langstrecke nichts im Wege steht. Ob das auch in die Gegenrichtung gilt, ist nicht bekannt.

Mick Schumacher in der WEC: Abstellgleis oder zurück in F1? (14:51 Min.)

Der Name Alpine tauchte zuletzt 2021 und 2022 in der Topkategorie der WEC auf, damals startete man mit dem als Alpine A480 umgebrandeten Rebellion R13 und einem herkömmlichen Antrieb. Im neuen LMDh-Wagen von Alpine befindet sich hingegen reglementbedingt ein Hybrid-Motor, der neben den einheitlichen Hybrid-Komponenten von Bosch mit einem V6-Motor von Mecachrome ausgestattet ist. Oreca liefert die Grundlage für das Chassis des A424.

WEC: Auch Lamborghini und BMW testen in Jerez

Neben dem LMDh-Prototypen von Alpine treten noch zwei weitere zukünftige WEC-Autos ihre Reise nach Andalusien an. Auch BMW und Lamborghini nutzen den als Teststrecke beliebten Austragungsort des Motorrad-GPs von Spanien für ihre nächste LMDh-Ausfahrt. Beide Marken gehen ebenfalls ab 2024 in der Hypercar-Klasse an den Start.

Im Gegensatz zum Alpine und dem Lamborghini verfügt der BMW M Hybrid V8 bereits über Renn-Erfahrung. Schon in diesem Jahr starteten die Münchner mit ihrem US-Einsatzteam Rahal Letterman Lanigan Racing in der IMSA und nahmen damit unter anderem an den prestigeträchtigen Langstrecken-Klassikern in Daytona und Sebring teil. Sie beendeten die Saison trotz eines Sieges in Watkins Glen aber als schwächster Hersteller hinter Cadillac, Porsche und Acura.