Vor einer Woche in Singapur gab es in der Formel 1 eine große Update-Offensive. Für das erste Übersee-Rennen nach der Europa-Saison hatten fast alle Teams größere Pakete im Gepäck. Eine Woche später in Japan kommen nur noch ein paar Nachzügler. Aber: Aufgrund der Streckencharakteristik in Suzuka sind die Aero-Tests deutlich aussagekräftiger - deshalb gibt es auch Comebacks. Motorsport-Magazin.com liefert alle aerodynamischen Änderungen im Überblick. Hier im Formel-1-Liveticker aus Japan gibt es heute alle News, Infos und Stimmen.

Red Bull: Keine Aero-Updates.

Bei Red Bull trügt der Schein allerdings. In Singapur hatte das Weltmeisterteam einen neuen Unterboden im Gepäck. Nach den schwierigen Trainingssitzungen entschied man sich aber dazu, auf die alte Spezifikation zu vertrauen. In Suzuka soll nun die neue Version eingesetzt werden. In den Freien Trainings wurde schon fleißig mit Flow-Viz an beiden Unterböden getestet getestet.

Red Bull-Fahrer Sergio Perez verfolgt George Russell im Mercedes
Red Bull startet in Japan einen neuen Versuch mit dem Singapur-Unterboden, Foto: LAT Images

Ferrari: Die Scuderia reist nicht nur mit dem ersten Saisonsieg im Gepäck nach Japan, sondern auch mit einem komplett überarbeiteten Unterboden. Dabei wurden die Einlässe der Venturi-Kanäle, die Unterbodenkanten und die Seitenwände des Diffusors erneuert. Das Update soll den Unterboden effizienter machen. Um die Änderungen zu implementieren, musste auch der Undercut am Seitenkasten neu gestaltet werden.

  • Unterboden
  • Seitenkasten-Undercut

Mercedes
Der schwarze Silberpfeil bekommt in Abwesenheit von Teamchef Toto Wolff ein dezentes Update am Heckflügel. An der Außenseite der Heckflügelendplatte wurde ein kleines Leitblech angebracht. Dadurch wird zwar der Luftwiderstand erhöht, gleichzeitig verspricht man sich aber natürlich auch mehr Abtrieb.

  • Heckflügelendplatte

Alpine: Keine Aero-Updates.

McLaren: Die Mannschaft von Andrea Stella kämpft in dieser Saison gegen AlphaTauri um den Titel des Update-Kings. Nachdem in Singapur bereits das dritte große Aero-Paket debütierte, legt McLaren in Japan nach. Die neuen Singapur-Teile sind nun nicht nur für Lando Norris, sondern auch für Oscar Piastri verfügbar. Gleichzeitig gibt es zwei weitere Neuerungen am MCL60: Einerseits wurde der Beamwing für Suzuka getrimmt. Er generiert nun weniger Luftwiderstand. Auf der anderen Seite wurde die Kühlung durch kleinere Änderungen am Seitenkasteneinlass verbessert.

  • Beamwing
  • Seitenkasteneinlass

Alfa-Sauber: Keine Aero-Updates.

Aston Martin: Eigentlich hätte es in Singapur deutlich besser laufen sollen, doch verschiedene Umstände verhinderten ein besseres Ergebnis. Für Suzuka ist man bei Aston Martin vorsichtig pessimistisch. Daran ändert auch ein kleines Update nichts. Weil auf der flüssigen Rennstecke kaum gebremst wird, hat man neue Bremsbelüftungen mit kleineres Einlässen für die Vorderachse mit im Gepäck.

  • Bremsbelüfung Vorderachse

Haas: Keine Aero-Updates.

AlphaTauri: Erneut hat der Update-König der ersten Saisonhälfte neue Teile dabei. Nach dem großen Paket von Singapur handelt es sich in Japan aber um Kleinigkeiten. AlphaTauri schnitt als eines der ersten Teams den Übergang zwischen Endplatte und Heckflügel-Profil stark ein. Nun ist diese Lösung auch für die entsprechende Abtriebs-Variante verfügbar, die in Suzuka zum Einsatz kommt. Außerdem testet man erneut eine einfachere Version des Rückspiegels. Drei Leitbleche weniger sollen den Luftwiderstand reduzieren, dafür die Verwirbelungen der Vorderreifen nicht mehr so gut abweisen.

  • Heckflügelenplatte
  • Rückspiegel-Bodywork

Williams: Der Rennstall von James Vowles legt leicht Hand am Unterboden an. Die neue Version unterscheidet sich darin, dass das innerste Leitblech am Venturi-Einlass in der Höhe etwas gestutzt wurde. Wie so oft ist diese Änderung nur für die Aerodynamiker sinnvoll zu erklären.

  • Venturi-Einlässe