Eigentlich begann das Rennwochenende in Spielberg für Nico Hülkenberg sehr vielversprechend. Platz acht im Qualifying, gefolgt von Platz vier im Sprint-Shootout und dem sechsten Platz im Sprint inklusive Punkteausbeute dank guter Rennstrategie. Doch im Hauptrennen war der Große Preis von Österreich 2023 für Hülkenberg bereits früh beendet. Der Deutsche musste seinen Haas-Boliden in Runde 14 auf dem Weg zu Kurve 3 abstellen. "Ich habe keine Power", funkte der 35-Jährige, dessen Auto kurze Zeit später in Rauch gehüllt am Streckenrand stand. Durch seinen Ausfall war Hülkenberg der einzige Fahrer, der das Rennen auf dem Red Bull Ring nicht beenden konnte.

"Das Getriebe hat plötzlich nicht mehr funktioniert", sprach Hülkenberg. "Die Servolenkung war auch weg. Ich glaube es war etwas Hydraulisches. Aber ich habe noch nicht mit meinem Team gesprochen, wir müssen schauen, was los war."

Kapitaler Motorschaden: Identisch zu Kanada

Der Totalschaden der Power Unit ist bereits der zweite in den letzten beiden Rennwochenenden für Haas. Beim vergangenen Kanada Grand Prix vor zwei Wochen fackelte Hülkenbergs Rennwagen bereits im Training ab, wodurch Haas in Montreal zu einem Wechsel sämtlicher Motorenelemente gezwungen war. Nun also zwei Wochen später der nächste Totalschaden. Unmittelbar nach dem Rennen zeigte sich Hülkenberg bei der Ursachenforschung noch ratlos, doch sein Teamchef Günther Steiner brachte wenig später Licht ins Dunkel.

"Es war ein kapitaler Motorschaden", sagte der Südtiroler. "Und zwar der Gleiche wie in Kanada. Nach unseren ersten Auswertungen sind es dieselben Symptome und Daten." Ein erneuter Wechsel der Motorenelemente würde für Hülkenberg zwar noch keine Strafversetzung nach sich ziehen, bei einem weiteren Kapitalschaden würden Haas und Hülkenberg um eine Startplatz-Strafe wohl nicht herumkommen.

In den ersten Runden konnte sich Hülkenberg noch zwischen den Aston Martins halten, Foto: LAT Images
In den ersten Runden konnte sich Hülkenberg noch zwischen den Aston Martins halten, Foto: LAT Images

Haas: Rennpace weiterhin die große Schwäche - Updates sollen helfen

Nach einem guten Start konnte Hülkenberg in der ersten Kurve Lance Stroll kassieren und sprang dadurch auf Platz sieben vor. Diesen musste er, sobald die Rennleitung das DRS freigegeben hatte, allerdings wieder ziehen lassen. Es folgte ein weiterer Zweikampf gegen Pierre Gasly, den der Alpine-Fahrer allerdings mühelos für sich entscheiden konnte. Als Hülkenberg Gefahr lief, auch von Alex Albon überholt zu werden und damit aus den Punkterängen zu fallen, entschied sich Haas in Runde 12 für den ersten regulären Boxenstopp des Rennens. Einmal mehr war Haas durch die hohe Reifenabnutzung des VF-23 gezwungen, früh für einen Reifenwechsel an die Box zu kommen. Zwei Runden später beendete dann die Ferrari-Power-Unit das Rennen für Haas vorzeitig.

"Wir müssen daran arbeiten, dass wir die Reifen nicht mehr überhitzen", sagte Günther Steiner. "Wir wissen, woran wir arbeiten müssen, nämlich vor allem an der Dynamik und am Fahrwerk." Die ersten Updates, welche das Problem beheben sollen, sind laut Steiner bereits in Bearbeitung. "Nach Kanada haben wir angefangen, daran zu arbeiten. Vor der Sommerpause wird allerdings nichts mehr kommen, aber nach der Sommerpause sollten wir die Lösungen parat haben."

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Fahrer-Tabelle

  • 1. Max Verstappen (229 Punkte)
  • 2. Sergio Pérez (148 Punkte)
  • 3. Fernando Alonso (127 Punkte)
  • 4. Lewis Hamilton (106 Punkte)
  • 5. Carlos Sainz Jr. (76 Punkte)
  • 6. Charles Leclerc (72 Punkte)
  • 7. George Russell (71 Punkte)
  • 8. Lance Stroll (39 Punkte)
  • 9. Esteban Ocon (29 Punkte)
  • 10. Lando Norris (24 Punkte)
  • 11. Pierre Gasly (16 Punkte)
  • 12. Alexander Albon (7 Punkte)
  • 13. Nico Hülkenberg (6 Punkte)
  • 14. Oscar Piastri (5 Punkte)
  • 15. Valtteri Bottas (5 Punkte)
  • 16. Zhou Guanyu (4 Punkte)
  • 17. Yuki Tsunoda (2 Punkte)
  • 18. Kevin Magnussen (2 Punkte)
  • 19. Nyck de Vries (0 Punkte)
  • 20. Logan Sargeant (0 Punkte)

Formel 1 WM-Stand 2023: Die Team-Tabelle

  • 1. Red Bull/Honda RBPT (377 Punkte)
  • 2. Mercedes (177 Punkte)
  • 3. Aston Martin/Mercedes (166 Punkte)
  • 4. Ferrari (148 Punkte)
  • 5. Alpine/Renault (45 Punkte)
  • 6. McLaren/Mercedes (29 Punkte)
  • 7. Alfa Romeo/Ferrari (9 Punkte)
  • 8. Haas/Ferrari (8 Punkte)
  • 9. Williams/Mercedes (7 Punkte)
  • 10. AlphaTauri/Honda RBPT (2 Punkte)