Sebastian Vettel erlebte beim Formel-1-Qualifying in Österreich eine Enttäuschung. Der Aston-Martin-Pilot kam im Zeittraining am Samstag nicht über das Q2 hinaus. Während Teamkollege Lance Stroll in die Top-10 fuhr, war der viermalige Weltmeister chancenlos. Zu allem Überfluss wurde ihm seine schnellste Runde aufgrund eines Track-Limit-Vergehens gestrichen. Vettel büßte dadurch zwei Positionen ein und muss das Rennen am Sonntag von Startplatz 14 in Angriff nehmen.

"Ich denke, wir wären sowieso nicht weitergekommen. Wir waren Zwölfter und jetzt sind wir Vierzehnter", sagt Vettel nach dem Qualifikationstraining im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Für den Einzug in die Top-10 fehlten ihm schlussendlich zwei Zehntelsekunden. Der Verlust seiner persönlichen Bestzeit ist für ihn keine Überraschung: "Vielleicht passt das zu diesem Tag, an dem ich es einfach nicht zusammenbekommen habe."

In der letzten Kurve war er zu weit herausgekommen. Zwar war er nicht der einzige Fahrer, dem eine Rundenzeit gestrichen wurde, doch mit dem Verlust von zwei Plätzen wirkte es sich bei ihm deutlich aus. Vettel sucht jedoch nicht nach Ausreden: "Das ist eine Strafe, ganz klar. Manchmal ist es aus dem Auto heraus schwer einzuschätzen, aber es ist wie es ist und du musst eben etwas Abstand halten."

Vettels Prophezeiung tritt ein: Keinen Rhythmus gefunden

Nach Platz sechs am Trainingsfreitag hatte Vettel vor zu hohen Erwartungen gemahnt. Das Qualifying gab ihm Recht. "Wir müssen uns das anschauen. Das hat sich nicht gut angefühlt. Es war sehr eng und deshalb sind wir rausgeflogen", so der 33-Jährige, der in den vergangene Wochen nach einem schwierigen Saisonstart einen Aufwärtstrend mit seinem neuen Arbeitgeber Aston Martin verzeichnete.

Das Setup seines AMR21 war für ihn allerdings nicht der ausschlaggebende Faktor. "Nein, nicht wirklich. Vielleicht waren es die Bedingungen, aber von meiner Seite aus habe ich die Runden einfach nicht gebracht, als es darauf ankam", erklärt Vettel, der das Resultat alleine auf seine Kappe nimmt: "Ich bin nicht wirklich in einen Rhythmus gekommen und habe Probleme gehabt, meine Runden zusammenzubringen. Ich habe überall ein bisschen Zeit verloren."

Hoffnung auf Aufholjagd wie in Frankreich

Nach drei Punkteresultaten in Folge wird er am Sonntag von der schlechtesten Ausgangslage seit dem Saisonauftakt in Bahrain ins Rennen gehen. Für den Sonntag sind erneut Regenschauer über Spielberg vorhergesagt. Bereits am Freitag wünschte sich Vettel für den Rest des Wochenendes nasse Bedingungen, um seine Chancen auf Erfolg zu erhöhen.

Sollte es trocken bleiben, sieht er sich in einer schwierigen Position, um seine Punkteserie fortzusetzen. "Es ist ein langes Rennen. Wir werden sehen, was wir morgen ausrichten können. Wir können uns die Reifenmischung auswählen, aber wir sind ziemlich weit hinten. Wir werden sehen", sagt der Heppenheimer

Zumindest das Layout in Spielberg macht ihm Hoffnung, dass eine Aufholjagd wie vor einer Woche im Bereich des Möglichen ist. "Überholen ist hier definitiv möglich. Hoffentlich haben wir eine stärkere Pace und hoffentlich sind wir nach der ersten Runde in einer guten Position", so Vettel, der in Frankreich vom zwölften Startplatz aus Neunter wurde.