Keine Pole Position für Lewis Hamilton beim ersten Großen Preis der Emilia Romagna der Formel-1-Geschichte: Im Qualifying auf dem berühmten Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola unterlag der sechsfache F1-Weltmeister seinem Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas knapp. 0,097 Sekunden fehlten Hamilton, um sich für den ersten Platz in der Startaufstellung für das Rennen (Start morgen 13:10 Uhr) zu qualifizieren.

Dabei hatte es nach dem ersten Schlagabtausch im entscheidenden Q3 noch nach der 98. Karriere-Pole für den Briten ausgesehen. Trotz eines leichten Kiesbett-Kontakts lag Hamilton 0,031 Sekunden vor Bottas. Im zweiten Versuch allerdings blieb der WM-Führende zwar sauber und verbesserte seine Zeit, dennoch verlor er die provisorische Pole, nun final, an den Finnen. Bottas hatte noch ein Pfund mehr nachlegen können.

Lewis Hamilton: Einfach keine tollen Runden

„Valtteri hat einen großartigen Job gemacht. Ich habe eine ziemlich schlechte Runde hingelegt. Das passiert, du kannst es nicht immer perfekt hinbekommen“, sagte Hamilton in seiner ersten Reaktion nach dem Qualifying. Ausreden suchte der Brite also nicht. „Es war in Ordnung, Valtteri hat heute einfach einen klasse Job gemacht. Aber nein. Unter dem Strich habe ich im Q3 beide Runden nicht großartig hinbekommen. Die erste Runde war okay, die zweite ziemlich schwach. Dafür bin ich nicht einmal so weit weg, das ist nicht so schlecht“, sagte Hamilton.

Gegen Bottas müsse eben auch er immer voll liefern. Zu Bottas‘ Niveau müsse man nicht viele Worte verlieren, so Hamilton. „Ich meine … Jesus! Er hat gerade die Pole Position geholt, er ist vor mir und ich habe mehr Poles als alle hier. Er macht also einen klasse Job. Heute spricht für sich selbst. Er spricht auf der Strecke. Nicht viele Leute können bewerkstelligen, was Valtteri tut, denke ich.“

Hamilton schwärmt von Imola: Nonstop Highspeed

Im Rennen fürchtet Hamilton nun, abseits des Starts kaum Chancen zu bekommen, den Spieß herumzudrehen. „Die Strecke ist unglaublich! Der Speed, den wir ab Kurve zwei fahren ist echt intensiv. Die Runde ist geht Nonstop mit Medium- und Highspeed, der Grip-Level ist hoch und je schneller du fährst, desto schwieriger ist es, perfekt zu sein. Deshalb hat Valtteri heute einen klasse Job gemacht“, schwärte Hamilton zwar.

Hamilton weiter: „Ich bin dankbar, hier zu sein und dankbar für unsere Performance, die echt bemerkenswert ist. Es fühlt sich besser an als letztes Rennen. Es war eine echte Herausforderung da draußen, ich habe es genossen.“

Hamilton fürchtet Rennen: Qualifying in Imola wichtig wie in Monaco

Das alles habe jedoch eine Kehrseite. Überholen werde in Imola im Rennen unfassbar schwierig, so Hamilton. „Das Qualifying ist hier in der Hinsicht vielleicht etwas wie Monaco“, sagte Hamilton. „Ich hoffe, dass es morgen kein langweiliges Rennen wird. Wir haben zwar eine lange Gerade, aber die Strecke ist sehr schmal und es ist kaum Platz zum Überholen. Es wird eine Challenge, anderen Fahrern mit DRS zu folgen und dann vorbeizukommen“, warnte Hamilton.

„Es wird sicher kein großartiges Rennen, das ist sicher. Ich wäre echt überrascht, wenn es morgen ein großartiges Rennen zum Anschauen wird. Denn sobald du bei Kurve zwei bist, kannst du nicht mehr hinterherfahren. Aber ich hoffe, ich liege falsch.“ Deshalb setzt Hamilton vor allem auf die Strategie. Es wäre nicht das erste Mal, dass Hamilton alternative Wege beschreiten würde, um Chancen zu kreieren.

Formel 1 verurteilt Track Limits in Imola: Töten das Racing! (13:56 Min.)