"Tschau WM-Titel!", steht es in großen Lettern in der finnischen Ilta Lehti. "Der falsche Mann gewann das Rennen." Gemeint ist natürlich das wiederholte Pech von Kimi Räikkönen. Dennoch ist sich die Ilta Sanomat sicher: "Kimi kann Wunder vollbringen."

In der spanischen Presse glaubt man daran erwartungsgemäß nicht mehr. "Du hast ihn", ruft die Marca dem Renault-Star zu. "Fernando Alonso hält die Formel 1-Weltmeisterschaft vier Rennen vor Ende der Saison in Schach. Bereits am kommenden Wochenende könnte er Kimi Räikkönen matt setzen."

In Monza konnte Alonso seine Gegner laut El País jedenfalls "mit der majestätischen Gelassenheit der großen Champions" schlagen. "Der eine sammelt Missgeschicke, der andere Punkte. Der eine ist schnell, sehr schnell. Der andere auch, aber sein Gehirn bremst ihn, bevor er eine Kurve zu rasant nimmt oder zu fest aufs Gaspedal tritt", zieht El Mundo einen Vergleich der beiden Titelrivalen. "Der eine heißt Kimi Räikkönen, der andere Fernando Alonso. Und dieser wird, wenn keine Katastrophe geschieht, in wenigen Tagen Formel 1-Weltmeister sein."

Eine Vorhersage welche die französischen Kollegen vom Le Figaro natürlich unterstützen: "Der Weltmeistertitel in Reichweite der Reifen", schreiben sie. "Der Große Preis von Italien war wie ein Konzentrat des Paradoxons der Formel-1-Spannung, aber kaum Spektakel."

Mit weniger komplizierten Worten wirft hingegen Le Parisien um sich: "Alonso auf dem Königsweg. Beim Großen Preis von Italien hat Fernando Alonso eine fast definitive Option auf den Weltmeistertitel gezogen."

Und damit den Daily Telegraoph "verblüfft". Die Daily Mail lässt Räikkönen in "Schweiß und Tränen" nur über "sein Pech grübeln". Und die Sun sieht seinen "Traum zerstört" und ihn im "Gras enden".

Nur der Independent fand noch eine positive Fußnote aus britischer Sicht: "Montoya überlebt den Fluch, der auf McLaren lastet." Ganz anders sieht es mit dem italienischen Fluch auf der Scuderia Ferrari aus.

"Es war ein Desaster für Ferrari", titelte die Gazzetta dello Sport. "In Monza hat Ferrari einen der schwärzesten Tage seiner Geschichte erlebt. Leider sind die Ferrari zu passiven Zuschauern im Grand Prix der anderen geschrumpft. Nach fünf Jahren dankt Schumi ab."

Ein Thema das auch Il Secolo XIX behandelt: "König Michael steigt vom Thron." Und er gibt sich "beim Ferrari-Desaster" laut La Stampa zugleich "geschlagen" und "bittet die Fans um Entschuldigung".

Der Corriere della Sera sah unterdessen "Ferraris Kapitulation". "Niemand hätte gedacht, dass Ferrari ausgerechnet in Monza derart gedemütigt würde", fügt Tuttosport hinzu. "Ferrari erinnert an einen Delphin, der am Strand stirbt."

Fernando Alonso stößt hingegen als neuer König auf Kimis Pech. Entsprechend ruft La Repubblica nicht nur den Sturz des alten Königs und die Inthronisierung des neuen Königs aus. Sie hat auch für den Finnen einen Thron parat: "Raikkönen ist der König der Pechvögel."