Mit 22 Punkten erzielte Alfa Romeo Racing in Brasilien das beste Ergebnis der gesamten Sauber-Geschichte in der Hybrid-Ära der Formel 1. Fast zwei Wochen später sieht die Hinwiler Welt völlig anders aus. Im Qualifying für das Saisonfinale 2019 in Abu Dhabi kommen Antonio Giovinazzi und Kimi Räikkönen nicht über die Ränge 17 und 18 hinaus. Ein doppeltes Q1-Aus, das hatte es zuvor nur in Austin gegeben.

Räikkönen in Abu Dhabi nur drei Zehntel vor Williams

Dort wurden es noch die Ränge 16 und 17, Abu Dhabi bildet somit einen neuen Tiefpunkt. Erst recht wenn man auf den nur geringen Vorsprung auf das 2019 eigentlich hoffnungslos unterlegene Williams-Team blickt. Gerade einmal drei Zehntel schneller als George Russell umrundete der in der Wüste langsamere Alfa, Räikkönen, den Yas Marina Circuit.

Somit ist die Ausgangslage, in der WM doch noch Racing Point von Rang sieben zu verdrängen (10 Punkte Vorsprung auf Alfa), nun extrem schlecht. Gerade in Abu Dhabi. "Überholen ist hier ja nicht leicht, besonders wenn du auch noch da losfährst wie wir jetzt", hadert Räikkönen. "Aber wir werden es so gut es geht versuchen."

Giovinazzi ärgert sich über Startplatz: Rennpace gut

Giovinazzi ärgert sich umso mehr, weil die Rennpace eigentlich gut ausgesehen habe. Tatsächlich hatte sich Alfa Romeo hier im Training solide gezeigt, war dort einzig auf eine Runde auch schon schwach aufgestellt. "Das Auto fühlte sich ziemlich gut an, aber heute hat uns einfach etwas gefehlt", hadert der Italiener.

"Es ist echt schade, weil unsere Rennpace nicht so schlecht aussah - eine gute Startposition hätte da geholfen. Aber jetzt wird morgen stattdessen eine Herausforderung werden. Wir brauchen einen guten Start und die richtige Strategie, wenn wir ein paar Plätze gewinnen und wieder kämpfen wollen."

Reifen nicht im Fenster: Alfa Romeo rätselt über Ursache

Ähnlich schätzt Räikkönen die Lage ein. "Das Auto hat verglichen mit letztem Mal in Brasilien [dort schaffte es der Finne noch in Q3, Anm. d. Red.] nicht viel Speed verloren, aber wir konnten auf eine Runde einfach nicht den nötigen Grip finden", berichtet der Finne. "Hoffentlich wird das auf die Renndistanz leichter, sodass wir im Rennen vorkommen können."

Doch woher rührte das Problem? "Wir hatten heute damit zu kämpfen, die Reifen ins richtige Temperaturfenster zu bekommen", erklärt Teamchef Frederic Vasseur. "Deshalb hatten wir auf der Strecke nicht den Grip." Die Ursache gebe dem Team jedoch noch Rätsel auf. "Jetzt steht ein geschäftiger Abend bevor, um das zu verstehen, damit wir das Blatt morgen im Rennen zum Besseren wenden können."